Pressestimmen zum DFB-Spiel "Her mit den Deutschen!"
Mit mehr Kampf als Glanz hat sich die DFB-Elf gegen Ungarn einen Platz im EM-Achtelfinale gesichert. Dort wartet nun England als Gegner. Die britische Presse kann es kaum erwarten.
Nach dem Nervenkrimi von München war die Erleichterung in Fußball-Deutschland groß: Das DFB-Team hat mit dem 2:2 gegen Ungarn den Einzug in die Runde der letzten Acht bei der EM geschafft. Nachdem die Mannschaft gegen Portugal noch begeistern konnte, hatte sie es gegen die Ungarn über 90 Minuten schwer und stand lange Zeit am Rande des Ausscheidens. Lesen Sie hier das Protokoll der dramatischen Schlussphase.
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Die ungarische Presse ist trotz EM-Aus voll des Lobes für die ungarische Nationalmannschaft – und in England steigt die Vorfreude aufs Achtelfinale:
Ungarn
Népszava: "Das Kunststück verpasst. Die ungarische Fußballnationalmannschaft hat heldenhaft gekämpft, kam am Ende in Deutschland aber zu einem 2:2 und schaffte es nicht ins Achtelfinale der Europameisterschaft."
Hetek: "Die ungarische Nationalmannschaft spielte ein überragendes Spiel, verpasste die Qualifikation aber um Haaresbreite: Deutschland-Ungarn 2:2."
Magyar Hírlap: "Die ungarische Mannschaft erkämpfte sich ein heroisches Unentschieden in München"
Magyar Nemzet: "Stolz war der gemeinsame Nenner der beiden Nationalmannschaftstrainer am späten Mittwochabend, nachdem Deutschland in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte und damit einen Punkt gegen Ungarn holte, der das Weiterkommen sicherte. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sprach Marco Rossi von einer märchenhaften Europameisterschaft, die nicht gut ausgegangen ist, während Joachim Löw den Charakter seiner Spieler lobte."
Spanien
Marca: "Deutschland verhindert am Ende ein Desaster gegen das heroische Ungarn. Die Todesgruppe wäre fast tödlich gewesen - für Deutschland."
As: "Drei Jahre nach dem Debakel bei der WM in Russland stand die Mannschaft kurz davor, wieder in einer Gruppenphase auszuscheiden. Ein Tor Goretzkas im letzten Atemzug hat gegen das mutige und stets sperrige Ungarn noch zum Ausgleich gereicht. (...) Löw atmet auf."
Mundo Deportivo: "Vom Gong gerettet. Deutschland zieht nach einem leidvollen Ausgleich gegen das überraschende Ungarn, das die Mannschaft bis ans Limit brachte, als Gruppenzweiter ins Achtelfinale ein."
Sport: "Das Wunder ist ausgeblieben. Die ungarische Nationalelf stand kurz davor, die Helden des Jahres 1954 zu rächen. (...) Gegen ein großes Ungarn hat Goretzka Deutschland gerettet."
Italien
La Gazzetta dello Sport: "Deutschland mit Nervenkitzel weiter. Ungarn ist zweimal vorne, in der 83. rettet Goretzka Löw. Deutschland mit Mühe."
Tuttosport: "Goretzka rettet Löw. Das Ungarn von Rossi schrammt an der Heldentat vorbei. Deutschland rettet sich im letzten Augenblick."
Corriere dello Sport: "Goretzka beendet die Träume von Herrn Rossi. Das Deutschland von Löw steht bis sechs Minuten vor dem Ende vor dem Aus."
Corriere della Sera: "Wie sehr leidet dieses Deutschland, das Ungarn erst in letzter Minute bändigt. Ein wertvolles Unentschieden für die Deutschen, die damit die Blamage verhindern. Jetzt die große Herausforderung gegen England."
Corriere dello Sport: "Goretzka rettet Löw. Deutschland leidet, gelangt aber ins Achtelfinale."
Frankreich
L'équipe: "Das 2:2-Unentschieden gegen Ungarn, das zweimal in Führung gegangen war, reichte Deutschland am Mittwoch für den Einzug ins Achtelfinale der Europameisterschaft. Sie werden gegen England antreten."
England
Daily Mirror: "Southgate kann sich für den Herzschmerz bei der Euro 96 rächen"
Telegraph: "Her mit den Deutschen!"
Guardian: "In einer stürmischen Nacht in München schrammte Deutschland gegen Ungarn knapp an einer Katastrophe vorbei und war sechs Minuten davon entfernt, die Gruppe F als Letzter abzuschließen und das Turnier nach der ersten Etappe verlassen zu müssen. Das späte Tor von Leon Goretzka hievte die Mannschaft zurück auf den zweiten Platz und sorgte dafür, dass eine mit Fehlern übersäte Defensivleistung nicht hart bestraft wurde."
The Sun: ""Die Three Lions werden bei der Aussicht auf den Wembley-Showdown am Dienstag alles andere als zittern. Eher großen Gefallen daran finden. Denn die Mannschaft von Joachim Löw stürmte nicht in das (Achtelfinale), sie stotterte und stolperte aus der Todesgruppe. Und hätte der eingewechselte Goretzka nicht acht Minuten vor dem Ende den grausamsten und herzzerreißendsten Treffer erzielt, wäre die Mannschaft ausgeschieden."
Daily Mail: "In einer wahrlich bemerkenswerten Nacht des Turnierfußballs spielte England gegen Deutschland, dann Frankreich, dann Portugal, dann Ungarn, dann wieder Deutschland, zurück zu Portugal und schlussendlich, definitiv, Deutschland."
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa