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Zum journalistischen Leitbild von t-online.EM 2021 Depay wirbelt Niederlande ins Achtelfinale – Österreich harmlos
Die Gastgeber bestimmen das Spiel gegen weitgehend harmlose Österreicher. Ein Leistungsträger lässt die Niederlande jubeln – in der zweiten Hälfte ist dann alles klar.
Er dribbelte, er sprintete, er ackerte um jeden Ball. Der Rasen in der Amsterdamer Johan-Cruyff-Arena muss übersät sein mit Stollenabdrücken dieses Angriffswirblers im orangefarbenen Trikot. Denn was Memphis Depay an diesem Abend bei diesem 2:0-Sieg der Niederlande gegen Österreich auf dem Grün zeigte, das ließ mehr als nur erahnen, warum der 27-Jährige die prägende Figur im Offensivspiel von "Oranje" bei diesem Turnier sein kann. Mehr noch: Sein soll.
Wie er sich in 11. Minute den Ball schnappte – gerade hatte Österreichs David Alaba einen Elfmeter verursacht –, zum Punkt ging und sich das Spielgerät zurechtlegte: Da wollte einer Verantwortung übernehmen, vor den eigenen Fans, im zweiten Heimspiel der Mannschaft von Trainer Frank de Boer bei dieser EM 2021. Dann der Anlauf, ein Blick, ein scharfer Schuss, mit rechts ins linke Eck – und die Explosion. Fast schon gelöst lief Depay zum Jubel auf die Fans im Stadion – fast 16.000 waren wieder dort – und feierte mit den Anhängern. Ein Depay-Spiel wäre aber kein Depay-Spiel ohne zumindest ein bisschen Drama: Fünf Minuten vor der Pause legte Wout Weghorst uneigennützig ab, Depay aber verzog aus kurzer Distanz komplett.
Es reichte trotzdem. In der zweiten Halbzeit legten die Niederlande nach, als Denzel Dumfries erhöhte (67.). Da hatte Depay schon etwas abgebaut nach furioser Anfangsphase. Mit Stollenabdrücken im Amsterdamer Rasen als Andenken.
So lief das Spiel:
Die Österreicher brauchten fast eine halbe Stunde, um erstmals aussichtsreich in den Oranje-Strafraum zu kommen. Der Hoffenheimer Christoph Baumgartner kam aber nicht an de Ligt vorbei (28.). Auch ein Fernschuss des Frankfurters Martin Hinteregger blieb harmlos (35.). Wieder fehlten aber in der Offensive die Ideen von Alaba, der als Ballverteiler im Abwehrzentrum hinten gebunden war.
Die Niederländer, die gegen die Ukraine zeitweise ein Offensiv-Feuerwerk abgebrannt hatten, spielten sehr kontrolliert. Phasenweise überließen sie Alaba und Co. sogar die Initiative. Die beste Chance hatte jedoch Oranje mit einem Konter – den Depay dann vergab.
Österreich fand kein Rezept
Die Gastgeber verteidigten auch nach der Pause geschickt, Österreich fand weiter kein Rezept. In Gefahr geriet das Tor von Oldie Maarten Stekelenburg kaum.
Wenn Oranje das Tempo anzog, wurde es ernst: Stefan de Vrij scheiterte mit einem Kopfball an Keeper Daniel Bachmann, de Ligt mit dem Nachschuss am blockenden Gregoritsch (61.).
Besser machte es Dumfries nach einem weiteren Konter: Das Zuspiel des eingewechselten Donyell Malen verwertete der 25-Jährige eiskalt. Alaba versuchte nun, im linken Mittelfeld mehr für die Offensive zu tun – immerhin sprang ein gefährlicher Fernschuss heraus (81.). Mehr aber auch nicht
Niederlande – Österreich 2:0 (1:0)
Torschützen: 1:0 Depay (11., Foulelfmeter), 2:0 Dumfries (67.)
- Eigene Beobachtungen
- Nachrichtenagentur SID