Duell der Spielverderber Achtelfinale für Außenseiter Slowakei und Schweden greifbar
St. Petersburg (dpa) - Robert Lewandowski und seine Polen werden so wie Spaniens Nationalspieler genau hinschauen.
Einen Tag vor dem Duell der beiden vermeintlichen Favoriten der Gruppe E könnten die Spielverderber Slowakei und Schweden schon den nächsten Schritt Richtung Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft machen. Mit einem Sieg am Freitag (15.00 Uhr/MagentaTV) in St. Petersburg wären die Slowaken weiter.
Das Problem: Gegen Schweden konnte die Mannschaft um die beiden Bundesliga-Profis Peter Pekarík von Hertha BSC und Ondrej Duda vom 1. FC Köln noch nie gewinnen. Und das soll aus Sicht der Skandinavier auch so bleiben. "Wir haben die Spieler und die Mittel dafür, um die Slowakei zu schlagen", betonte Mittelfeldspieler Albin Ekdal, einst beim Hamburger SV und inzwischen bei Sampdoria Genua.
Andere Schweden-Taktik
Zudem wollen die Skandinavier auch mehr vom Spiel haben als bei der Nullnummer mit gerade mal zwei Chancen gegen Spanien. "Wir haben einen etwas anderen taktischen Ansatz als gegen Spanien", betonte Trainer Janne Andersson im Stadion von St. Petersburg.
Dort hatte zuvor sein Kollege zunächst schlechte Nachrichten zu verkünden gehabt. Verteidiger Denis Vavro und eine Person aus dem Betreuerstab, die nicht namentlich genannt wurde, wurden positiv auf das Coronavirus getestet und mussten sich umgehend Isolation begeben.
Man arbeite eng mit den russischen Gesundheitsbehörden zusammen und habe sofort das UEFA-Protokoll angewendet, damit sich das Virus nicht weiter im Team verbreiten könne, versicherte Tarkovic. Er hatte beim 2:1-Auftaktsieg gegen Polen auf einen Einsatz des 25 Jahre alten Vavro verzichtet.
Spieler wissen nicht, wer spielt
Ob Andersson nun in der Partie gegen die Slowaken auf den genesenen Dejan Kulusevski verzichtet oder insgesamt größer rotieren lässt nach Reisetagen vom EM-Camp in Göteborg nach Sevilla, von Sevilla nach Göteborg und von Göteborg nach St. Petersburg, wird sich zeigen. Nicht mal die Spieler wüssten, wer spielen solle, betonte der 58 Jahre alte schwedische Coach.
Der 21-Jährige Kulusevski von Juventus Turin könnte das Spiel der Schweden aber noch mal zusätzlich beleben, nachdem eine Corona-Infektion ihn zu einer Pause gezwungen hatte. Ebenso wie Mattias Svanberg, der aber noch nicht einsatzbereit ist.
Klar ist, dass die Schweden nach ihrem Catenaccio-Kick gegen Spanien mehr zeigen müssen und sich nicht wieder drauf verlassen sollten, dass Torwart Robin Olsen von der AS Rom einen Glanztag erwischt. Die Kritik an der defensiven Ausrichtung vom Montagabend im schwülheißen Sevilla macht den Schweden dabei allerdings nichts aus. "Die Leute dürfen kritisieren, sie sollen ihre Meinung haben", sagte Kapitän Sebastian Larsson: "Wir haben gegen Spanien einen Punkt geholt."
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Schweden: 1 Olsen - 2 Lustig, 3 Lindelöf, 24 Danielson, 6 Augustinsson - 7 Sebastian Larsson, 8 Ekdal, 20 Olsson, 10 Forsberg - 11 Isak, 9 Berg
Slowakei: 1 Dubravka – 2 Pekarik, 5 Satka, 14 Skriniar, 15 Hubocan – 19 Kucka, 25 Hromada – 18 Haraslin, 20 Mak – 17 Hamsik – 8 Duda
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)