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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leserstimmen zum Spiel "Wir Deutschen haben mal wieder zu ängstlich gespielt"
Der deutsche Auftritt beim EM-Auftaktspiel wird sehr unterschiedlich bewertet. Selbst in der einfachen Frage, ob das Team gut oder schlecht gespielt hat, sind die Fans geteilter Meinung. So auch die t-online-Leser.
Deutschland hat gegen Frankreich eine 0:1-Niederlage kassiert. Der Fehlstart in die Europameisterschaft gibt viel Diskussionsstoff her. Dabei steht besonders die spielerische Leistung der Nationalelf bei den Zuschauerinnen und Zuschauern in der Kritik. Hat das Team vernünftig abgeliefert und gibt damit Hoffnungen auf kommende, Erfolg versprechendere Spiele? Oder war der erste Auftritt der Mannschaft eine sportliche Enttäuschung?
Nach dem Spiel haben die Fans sich dazu jeweils eine ganz klare Meinung gebildet. In Hunderten Mails haben uns die Leserinnen und Leser von t-online geschrieben, wie sie die Leistung des DFB-Teams wahrgenommen haben, wo sie noch Verbesserungspotenzial sehen und wie sie die Chancen des Teams für den weiteren Turnierverlauf sehen.
"Wir Deutschen haben mal wieder zu ängstlich gespielt"
t-online-Leser Volker Schreiter: "Wir Deutschen haben mal wieder zu ängstlich gespielt. Es gehört einfach ein guter Mittelstürmer her. Ich sehe aber momentan niemanden. Schüsse aus der zweiten Reihe – eine Seltenheit. Das Selbsttor war einfach Pech und nicht zu verhindern. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen."
"Ich fand die Leistung unserer DFB-Elf super!"
t-online-Leserin Sabine Transchel: "Ich fand die Leistung unserer DFB-Elf super! Ich verstehe nicht, warum jetzt alles so schlechtgeredet wird. Die meiste Zeit hat nur Deutschland gespielt und sich viele Chancen erarbeitet. Frankreich hatte ein paar gute Momente. Aber ob sie ohne das Eigentor überhaupt selbst etwas zustande gebracht hätten, ist fraglich. Wir hatten einfach Pech, dass kein Schuss von uns im Tor gelandet ist."
"Ein Unentschieden wäre unverdient gewesen"
t-online-Leser Werner Herzig: "Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft war für mich sehr enttäuschend. Im Sturm ohne System, alles dem Zufall überlassen. Toni Kroos, der Experte des Querspielens, schießt in 90 Minuten zweimal aufs Tor – und das waren Freistöße. Auch wenn Kroos wieder gelobt wurde, er macht das deutsche Spiel meist langsam. Trotz einiger hochkarätiger Chancen für das deutsche Team: Ein Unentschieden wäre unverdient gewesen."
"Es fehlen die Individualisten"
t-online-Leser Manni Winter: "Es fehlen die Individualisten. Gruppenspiel ist gut, aber es müssen auch Spieler mit reißerischen Fähigkeiten rein. Die können dann auch mal ein Solo hinter die Außen fertig bringen und dann mit Rückpass vor dem gegnerischen Tor für Aufregung sorgen. Spielzüge, die den Gegner überraschen, und nicht so ein Hin und Her und möglichst den Ball ins gegnerische Tor hineintragen. Dem Ball entgegenlaufen und nicht stehen bleiben, denn da sind sonst die Gegner schneller, und das Spiel mehr auseinanderziehen.
Das Eigentor von Hummels kann jedem passieren. Es war ein Missgeschick, das dem Spielverlauf geschuldet war. In Bedrängnis kann das vorkommen. Aber in der Folgezeit hätte die Mannschaft durch mehr Druck nach vorne den Ausgleich erzielen können. Die Chance war doch da."
"Gegen Portugal und Ungarn werden wir sicher gewinnen"
t-online-Leserin Susanne König: "Natürlich braucht man keinen Kroos, der nach dem Spiel alles schönredet und sich bei jeder Frage des Interviewers gleich angegriffen fühlt und denkt, sich rechtfertigen zu müssen. Klar: Seine Freistöße waren unterirdisch und auch die Eckbälle waren nicht gefährlich. Immer wieder wurde versucht, durch die Mitte zu spielen. Ein Konzept, auf den Gegner abgestimmt, war nicht zu erkennen.
Eine Steigerung in der zweiten Halbzeit war jedoch da und bei aller Kritik: Wahrscheinlich haben wir gegen den zukünftigen Europameister verloren. Deshalb sollte man auch nicht alles schlechtreden. Gegen Portugal und Ungarn werden wir sicher gewinnen und kommen dann auch weiter. Vielleicht treffen wir ja im Endspiel wieder auf Frankreich. Und wenn Frankreich nicht der neue Europameister wird, dann nur deshalb, weil die Tore von Mbappé nicht zählen, weil er aufgrund seiner Schnelligkeit immer im Abseits steht."
"Kritisch fand ich die Auswechslungstaktik"
t-online-Leser Jürgen Henning: "Deutschland hat gut gespielt, aber gegen einen besseren Gegner verdient verloren. Auch wenn das einzige Gegentor einfach nur Pech war. Kritisch fand ich – wie oft – die Auswechslungstaktik von Jogi Löw: Havertz – eigentlich ja ein sehr guter Spieler – stand völlig neben sich und hätte schon zur Halbzeit raus gehört. Die Auswechslungen in der 70. Minute waren viel zu spät, es ging schon lange vorher nichts mehr so richtig nach vorne.
Warum Löw gegen die sehr enge Abwehr Timo Werner bringt, bleibt schleierhaft, Timo braucht Platz. Volland wäre viel geeigneter gewesen. In der 85. Minute nochmals zu wechseln macht man eigentlich nur, wenn man Zeit schinden will, die Luft ist dann völlig raus. Trotzdem ein guter Start. Frankreich ist halt zurzeit eine Nummer zu groß."
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