Revanche für WM-Pleite Siegtreffer gegen Kroatien: EM-Premiere für England-Stürmer
England gewinnt zum EM-Auftakt gegen Kroatien. Im Mittelpunkt steht Raheem Sterling, der das Siegtor erzielt und eine Premiere feiert. Für die Kroaten ist die Pleite ein Rückschlag.
Erster EM-Feiertag für England. Im ersten Gruppenspiel kommt es zur Neuauflage des WM-Halbfinals von 2018 (1:2 n.V.) gegen Angstgegner Kroatien – dieses Mal allerdings mit besserem Ausgang.
England gewinnt, weil Raheem Sterling (57.) trifft und 22.500 Zuschauer im Stadion die "Three Lions" im Londoner Wembley-Stadion anpeitschen. Kurz vor dem Treffer zeigt es Trainer Gareth Southgate, so könnte man es auf einem Foto deuten, an: Wir brauchen ein Tor.
Und seine Spieler scheinen ihn zu hören. Über Walker und Phillips landet der Ball bei Sterling, der aus kurzer Distanz nur einschieben muss. Sein 15. Länderspieltor und der erste Treffer für den Stürmer von Manchester City bei einer Europameisterschaft.
So lief das Spiel:
Wer Jadon Sancho zuletzt für Borussia Dortmund hat zaubern sehen und dann einrechnet, dass die Engländer ihn nicht einmal in ihren 23er-Kader für das Auftaktspiel beriefen, der sieht, wie bärenstark die Offensive der Three Lions um Harry Kane potenziell ist. Nach nur fünf Minuten schlenzte der frisch erblondete Phil Foden (Manchester City) den Ball mit links an den Pfosten.
Der Angriff vor dem alternden Dirigenten Luka Modric (35) ist auch das Prunkstück einer kroatischen Mannschaft, die sich nach dem verlorenen WM-Finale 2018 im Umbruch befindet: Ante Rebic, der Hoffenheimer Andrej Kramaric und Ivan Perisic stürmten. Die eigentlich um Klassen schwächere defensive Viererkette hingegen wurde anfangs auch von Mason Mount und Sterling mächtig durchgerüttelt.
Kroatien quälte sich ins Spiel, Angriffe hatte es bis zu einem verunglückten Schüsschen des früheren Bayern-Stars Perisic (27.) selten bis gar nicht gegeben. Wenn die englischen Balljäger jedoch zuschlugen, spielten sie schnell und steil auf das kroatische Tor zu. Der Druck ließ allerdings nach einer guten halben Stunde nach: England wurde nervös.
Sterling nutzte seine Chance
Der Schwung kam auch nach der Pause zunächst nicht zurück. Kroatien zwang England zu Ballgeschiebe an der Mittellinie und hielt Kane bis zu dessen Top-Chance (61.) konzentriert aus dem Spiel, vorne lauerten Rebic und die anderen auf die eine entscheidende Chance. Die bekam jedoch Sterling – und er nutzte sie. Die englischen Fans sangen freudetrunken "Football's coming home", den Hit ihrer Heim-EM 1996.
Kroatien bäumte sich auf. Der ehemalige Frankfurter Rebic traf den Ball jedoch in aussichtsreicher Position nicht richtig (65.), Marcelo Brozovic verzog volley nach einem Modric-Eckball (70.). In der Schlussphase kam der Dortmunder Jude Bellingham für Kane (82).
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID