U21-EM Krimi gegen die Niederlande – deutsche U21 rettet Unentschieden
In einem echten Krimi gehen die Niederlande durch einen kuriosen Patzer in Führung, doch in der Schlussphase schlägt die deutsche U21 aus dem Nichts zu. Ein Mann rettet die Kuntz-Elf.
Ein echter Krimi im zweiten Gruppenspiel bei der U21-EM für den DFB-Nachwuchs. In einer umkämpften Partie rettete die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz ein 1:1 (0:0) gegen die Niederlande und bleibt beim Turnier ungeschlagen.
Justin Kluivert (48.) hatte "Jong Oranje" in Führung gebracht, Lukas Nmecha (84.) traf in der Schlussphase noch zum Ausgleich.
"Ich war am richtigen Platz. Es war ein sehr wichtiger Punkt, den wir geholt haben", sagte Torschütze Nmecha glücklich. "Es war ein sehr emotionales Spiel, ein Messen auf hohem Niveau", sagte Kuntz, der "extrem stolz" auf seine Mannschaft war. "Es ist echt fantastisch. Ich freue mich wie Bolle über den Ausgleich."
Mit vier Zählern führt die DFB-Auswahl die Gruppe nun vor Rumänien (ebenfalls vier Punkte) und den Niederlanden (zwei) an. Torhüter Finn Dahmen patzte vor dem 0:1, und das ausgerechnet an seinem 23. Geburtstag. Vor allem nach dem Seitenwechsel war das spielfreudige Jong Oranje die bessere Mannschaft, die deutsche Elf hielt jedoch kämpferisch dagegen und belohnte sich.
Kuntz hatte umgestellt
Das hitzige Nachbarschafts-Duell hatte besondere Brisanz, weil sich Deutschlands Salih Özcan und Jordan Teze nach einer Spuckattacke des Niederländers gegen den Kölner nach einem U20-Länderspiel 2018 wieder gegenüber standen. Kuntz versicherte vor dem Anpfiff: "Das Ding ist vergessen." Doch kurz nach der Halbzeit gerieten nach einem Foul von Teze an Özcan aber mehrere Spieler beider Teams aneinander.
Die Anfangsphase der Partie war noch mehr vom gegenseitigen Respekt als von der großen Rivalität geprägt. Die Niederlande hatten in den ausgeglichenen ersten Minuten mehr Ballbesitz, gefährlich wurde jedoch keins der beiden Teams. "Dass das ein Derby, ein tolles Länderspiel von den Namen her ist, das ist schon allen bekannt", sagte Kuntz vor den Anpfiff zur Motivation seiner Spieler.
Kuntz hatte seine Mannschaft mit zwei Neuen auch taktisch umgestellt mit einer ungewohnten Dreierkette in der Defensive. Die DFB-Abwehr stand zunächst sicher. Doch mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Niederländer, die nach dem 1:1 gegen Rumänien mehr unter Druck standen, das Kommando. Auch die verletzungsbedingte Auswechslung von Talent Noa Lang (22.) brachte das Offensivspiel nicht aus dem Tritt.
Die DFB-Auswahl kam ganz schlecht aus der Pause
Offensiv war die Kuntz-Elf um einen geordneten Aufbau bemüht, der letzte Pass kam jedoch zu oft nicht an. Ein Kopfball von Amos Pieper nach einer Ecke war noch die beste deutsche Chance der erste Halbzeit (32.). Gegen die physisch starke niederländische Innenverteidigung um Youngster Sven Botman tat sich der deutsche Angriff schwer.
In der zweiten Halbzeit erwischte die DFB-Auswahl mit dem Patzer von Dahmen, der nach einem Rückpass am Ball vorbei trat, dann einen ganz schlechten Start. Der Keeper vom FSV Mainz 05 hatte vor dem Turnier etwas überraschend das Vertrauen von Kuntz bekommen. In der Folge waren die deutschen Nachwuchs-Fußballer um den Ausgleich bemüht. Kurz vor Schluss belohnte dann Nmecha das Team für die Aufholjagd.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa