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Nations League: Arbeitssieg in Leipzig – Deutschland dreht Spiel gegen Ukraine


Nations League
Arbeitssieg in Leipzig – DFB-Elf dreht Spiel gegen Ukraine

Von dpa, dd

Aktualisiert am 15.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Da, wo er stehen muss: Timo Werner trifft gegen die Ukraine.Vergrößern des Bildes
Da, wo er stehen muss: Timo Werner trifft gegen die Ukraine. (Quelle: Karina Hessland/imago-images-bilder)

Die deutsche Nationalmannschaft tut sich lange schwer mit unbequemen Gästen, am Ende aber steht ein klarer Erfolg. Ein Angreifer wird zum Matchwinner.

Arbeitssieg für die DFB-Elf. Im Gruppenspiel der Nations League in Leipzig schlug die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw die Ukraine mit 3:1 (2:1), tat sich dabei aber lange schwer und musste erst einen frühen Rückstand drehen. Leroy Sané (23.) und Timo Werner (33., 64.) trafen, Roman Jaremtschuk (12.) hatte die Gäste in Führung gebracht.

"Es war nicht ganz einfach. Aber insgesamt war in der ersten Halbzeit von unserer Seite viel Tempo, wir hatten das Spiel besser unter Kontrolle", sagte Bundestrainer Joachim Löw nach der Partie. "In der zweiten Halbzeit waren unsere Aktionen nicht mehr ganz so zielführend. Insgesamt können wir zufrieden sein. Natürlich fehlten einige Spieler, aber größtenteils war es schon gewollt, dass wir uns ein bisschen einspielen, das ist uns ganz gut gelungen." Glück hatte die DFB-Elf bei drei Pfostentreffern in der zweiten Halbzeit (52./75./81.).

Zum Abschluss des schwierigen Corona-Jahres hat die DFB-Auswahl gegen Spanien beim Showdown in Sevilla am Dienstag nun alle Trümpfe in der Hand. Durch das 1:1 der Spanier (acht Punkte) in der Schweiz übernahm die DFB-Elf (neun) Platz eins. Nach dem Abstiegs-Desaster 2018 kann sie diesmal den Gruppensieg und die Teilnahme am Final Four im Oktober 2021 perfekt machen. Das würde nach viel öffentlicher Kritik auch den von Löw erhofften Schub Richtung EM im Sommer geben. "Es war ein sehr schwieriges Spiel. In der aktuellen Situation hilft nur eines: Siege, und das haben wir heute geschafft", sagte Leon Goretzka.

Löw überraschte mit einem taktischen Kniff

In Spanien gesperrt ist nach seiner zweiten Gelben Karte Innenverteidiger Antonio Rüdiger. Die DFB-Elf wurde vom frühen Gegentor überrascht. Robin Koch und Philipp Max ließen sich überrumpeln, gegen den Schuss von Jaremtschuk war Bayern-Keeper Neuer in seinem 95. Länderspiel chancenlos. Damit holte Neuer den heute 76 Jahre alten Sepp Maier als deutschen Rekordtorwart ein.

Die international noch unerfahrenen Koch und Max durften von Beginn an ran. Beim Freiburger Koch überraschte Löw mit einem taktischen Kniff und stellte den 24-Jährigen, der ihn beim 1:0-Sieg gegen Tschechien überzeugt hatte, als Sechser vor der Vierer-Abwehrkette auf. Max war an den ersten beiden gefährlichen Aktionen beteiligt. Eine Vorlage des Profis von PSV Eindhoven schoss Goretzka drüber (3.), eine Hereingabe klärte Eduard Sobol zur Ecke (6.).

Goretzka war Dreh- und Angelpunkt

Die Gäste spielten nach ihrer 1:0-Führung erstaunlich selbstbewusst auf, der Ausgleich durch Sané fiel zu diesem Zeitpunkt überraschend. Goretzka eroberte den Ball gegen Alexander Sintschenko und passte zu seinem Münchner Mitspieler Sané, der mit seiner ersten gelungenen Aktion zum 1:1 traf. Für den 24-Jährigen war es das erste Tor im DFB-Trikot seit Juni 2019 und das erste nach seinem Kreuzbandriss.

Bei Goretzka schien die Vorlage der Blockadelöser gewesen zu sein. Der 25-Jährige war auf der Zehner-Position nun Dreh- und Angelpunkt des deutschen Spiels und an fast allen gefährlichen Situationen beteiligt. Mit einer artistischen Einlage mit ausgestrecktem Bein nahm er eine Koch-Flanke an und bediente Werner, der aus kurzer Distanz einköpfen konnte. Nach den leichten Anfangsschwierigkeiten kontrollierte die DFB-Elf nun die Partie – lediglich die Gelbe Karte für Rüdiger trübte die Stimmung ein wenig. Gegen Jaremtschuk leistete sich der Abwehrspieler vom FC Chelsea ein taktisches Foul (29.).

Nach dem Wechsel waren es wieder die Ukrainer, die den ersten Akzent setzten – diesmal jedoch ohne Folgen. Einen Schuss von Sintschenko fälschte Niklas Süle ab, für den wohl geschlagenen Neuer rettete der Pfosten (52.). Und erneut zeigte das Löw-Team eine Reaktion.

Sané wurde abgedrängt (57.), bei einem geblockten Schuss von Werner forderten die Gastgeber vergebens einen Handelfmeter (58.). Gnabry hatte gleich zweimal Pech im Abschluss (60./61.), ehe Werner nach feiner Vorarbeit von Gündogan und Matthias Ginter zum 3:1 traf. Glück hatten Neuer & Co., dass Marlos (75.) und Junior Moraes (82.) nur den Pfosten trafen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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