Auf dem Weg in Weltspitze DFB nennt die vier Probleme des deutschen Fußballs
Nach WM-Debakel und Abstieg in der Nations League soll 2019 ein Neustart für den deutschen Fußball werden. Geplant sind offenbar einige grundlegende Reformen.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzt auf dem Weg "zurück in die Weltspitze" bei vier Problemfeldern an. "Es bedarf einer Richtungsänderung, nicht wie im Jahr 2000, aber wir müssen Dinge anders machen", sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Mittwoch in Frankfurt/Main: "Der deutsche Fußball braucht eine Ausbildungsreform."
Konkret habe der DFB großen Verbesserungsbedarf im Kinderfußball, bei der Förderstruktur und Trainerausbildung sowie bei den Wettbewerbsformen ausgemacht, sagte der sportliche Leiter der Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou: "Wir bilden nicht altersgerecht aus. Kinder sind die Basis für spätere Erfolge, ihnen müssen wir wieder Spaß am Fußball vermitteln."
Wie werden Talente zu Ausnahmespielern?
Zwar sei der Abstand zur Weltspitze "nicht so groß", wie das Debakel bei der WM 2018 in Russland vermuten lasse, sagte Bierhoff: "Es ist klar unser Anspruch, diese Lücke zu schließen." Die Entwicklung in den kommenden Jahren, eine "Mammutaufgabe", gehe aber "nicht von heute auf morgen". Im Jugendfußball bereite das Fehlen von "Individualität, Unterschiedlichkeit, Bolzplatzmentalität" Sorgen.
"Talente haben wir viele in Deutschland", sagte Bierhoff, der seit etwas über einem Jahr die DFB-Direktion für Nationalmannschaften und die Akademie leitet: "Aber aus diesen Talenten Ausnahmespieler zu machen, die in der Weltspitze bestehen können, ist die große Herausforderung."
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Der DFB, der wahrscheinlich Anfang 2021 seine neue Akademie beziehen wird, sehe sich dabei als "Dienstleister" für die Vereine, der "nicht von oben herab" die Order gebe, was verändert werden müssen. Insgesamt gebe sich der Verband für die Richtungsänderung "fünf, sechs Jahre", sagte Bierhoff. Die EM 2024 in Deutschland sei "schon ein Leuchtturm, den wir im Blick haben. Aber was unsere Mannschaften angeht, wollen wir morgen gewinnen."
- Nachrichtenagentur sid