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Deutschland gegen Peru: Jogi Löw verrät neue Defensive der DFB-Elf


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Nationalelf mit neuer Defensive
Wie Löw auf drei Positionen langfristig plant

Aus Sinsheim berichtet Luis Reiß

Aktualisiert am 09.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Bundestrainer Jogi Löw: Nach seiner lange dauernden WM-Analyse baut er das Nationalteam nun mit einem klaren Plan um.Vergrößern des Bildes
Bundestrainer Jogi Löw: Nach seiner lange dauernden WM-Analyse baut er das Nationalteam nun mit einem klaren Plan um. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Vor dem Testspiel gegen Peru an diesem Sonntag hat Bundestrainer Jogi Löw verraten, was er mit einigen Spielern in den kommenden Monaten vorhat. Ein Überblick.

Im ersten Spiel nach dem Vorrunden-Aus bei der WM, dem 0:0 gegen Frankreich, hatte Bundestrainer Jogi Löw mit seiner Aufstellung überrascht. Mit vier Innenverteidigern und einem zusätzlichen Abräumer im Mittelfeld verstärkte er die Abwehr enorm. Doch welche Entscheidung war bloß eine Ausnahme – und was soll dauerhaft bleiben?Auf der Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen Peru an diesem Sonntag in Sinsheim (20.45 Uhr/RTL und im Liveticker bei t-online.de) machte der Chefcoach seine Pläne für einige Positionen klar.

Kimmich: Zukunft als Abräumer im Mittelfeld

Joshua Kimmich etwa bleibt als zusätzlicher Spieler im zentralen Mittelfeld – daran ließ Löw keinen Zweifel: “Er wird die Lösung sein für die nahe Zukunft. Ich war sehr zufrieden damit, wie er die Rolle gegen Frankreich interpretiert hat.”

Der Profi des FC Bayern hatte in den vergangenen Jahren sowohl im Nationalteam als auch im Klub einen Stammplatz als Rechtsverteidiger, war in seiner Jugend beim VfB Stuttgart und RB Leipzig allerdings Mittelfeldspieler. Mit seiner Aggressivität soll Kimmich für viele Balleroberungen sorgen und gegnerische Angriffe abfangen, bevor es brenzlig wird.

Ginter: Die Lösung für die rechte Seite?

Kimmichs bisherige Position als Rechtsverteidiger könnte überraschend Matthias Ginter erben – und zwar dauerhaft. Der Gladbacher ist eigentlich Innenverteidiger, machte in dieser Rolle gegen Frankreich aber ein starkes Spiel. Sein Vorteil: Im Kräftemessen mit dem Weltmeister konnte er sich vor allem auf die Defensive konzentrieren. Löw traut ihm aber noch mehr zu und sagte: “Er hat bei Borussia Dortmund ja schon bewiesen, dass er die Position auch offensiver spielen kann.”

Gemeint ist damit Ginters starke Saison unter Thomas Tuchel 2015/2016. Drei Tore und sieben Vorlagen produzierte er damals, wechselte im Verlauf der Saison von der rechten Seite aber wieder zurück auf seine angestammte Position im Zentrum.

Kehrer soll sich entwickeln wie Boateng

Zuerst rechts könnte auch Nationalmannschafts-Neuling Thilo Kehrer (Paris St. Germain) eine Chance bekommen. Mit ihm verfolgt Löw nach eigener Aussage einen ähnlichen Plan wie vor einigen Jahren mit Jérôme Boateng. Auch der spielte zuerst häufig als Rechtsverteidiger, bevor er im Zentrum die Verantwortung übernehmen durfte. So könnte das Duell auf der rechten Seite in den kommenden Monaten also Ginter gegen Kehrer heißen – auch wenn beide im Klub anders eingesetzt werden.

Beim Abschlusstraining vor dem Testspiel gegen Peru führte Löw ein langes Einzelgespräch mit Kehrer als dieser gerade aus der Kabine kam. Denkbar, dass er ihm seine Perspektiven im Nationaltrikot aufgezeigt hat.

Schulz schon ein Kandidat für die Stammelf

Eine absolute Ausnahme dürfte hingegen der Einsatz von Antonio Rüdiger (FC Chelsea) als Linksverteidiger gewesen sein. Löw schenkt gegen Peru Nico Schulz (Hoffenheim) das Vertrauen auf dieser Position. So überschwänglich, wie Löw den 25 Jahre alten Neuling lobte, scheint er mehr als nur ein Notnagel zu sein. Löw: “Er ist vom ersten Tag an im Training sehr präsent. Wir hatten auch schon Neulinge, die zurückhaltender waren. Seine große Stärke liegt sicher in der Offensive, mit seiner unglaublichen Laufstärke, Schnelligkeit und Dynamik. Zuletzt hat er sich aber auch defensiv-taktisch enorm verbessert.”

Schulz hat Chancen, dauerhaft auf der linken Abwehrseite dem derzeit geschonten Jonas Hector (Köln) Konkurrenz zu machen.


Unabhängig von einzelnen Personalien fordert Löw, dass seine Mannschaft nach Ballgewinnen noch mutiger nach vorne spielen müsse, die richtige Balance habe man gegen Frankreich erst spät in der zweiten Halbzeit gefunden. Grundsätzlich lautet das oberste Ziel aber aktuell: defensive Stabilität, auch gegen einen selbst sehr defensiv ausgerichteten Kontrahenten wie Peru.

Verwendete Quellen
  • eigene Beobachtungen vor Ort
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