Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Nachtreten gegen Özil Bierhoffs Verhalten ist charakterlos
Er mag aus sportlicher Sicht richtig liegen. Aber Stil und Verantwortungsbewusstsein sehen anders aus. So verhält sich kein guter Teammanager.
Oliver Bierhoff sagt in einem Interview mit der "Welt": "Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut Özil nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet."
Nach diesem Kollektivversagen ausgerechnet den Spieler in die Schusslinie zu stellen, der ohnehin schon im Kreuzfeuer steht? Das ist stil- und vor allem verantwortungslos!
Bierhoff ist dafür da, derartige Themen zu moderieren, bestenfalls zu lösen. Aber er ist nicht dafür da, mit sinnfreien Phrasen und Ausflüchten um sich zu werfen.
"Man muss ja verstehen, wie Türken ticken." Das war Bierhoffs Antwort auf die unzähligen Fragen, die kurz nach dem Bekanntwerden der Erdogan-Affäre aufkamen.
Mit seiner "Erklärung" war für ihn damals das Thema abgehakt. Das war es aber nicht. Und das ist es bis heute nicht.
Und was macht Bierhoff? Er versucht, den Fall auf seine Art zu lösen. Statt die eigene Rolle zu hinterfragen (Dies tut er im Interview nur sehr oberflächlich) und die Mannschaft in Schutz zu nehmen, sucht er die Fehler bei anderen – gerade, wenn er nun selbst allmählich in den Fokus der öffentlichen Kritik gerät.
Er hat vor dem Turnier die Marketing-Kampagne unter dem Slogan: "ZSMMN" (Zusammen) gestartet. Damit hat er Zusammenhalt erzeugen wollen. Gemeinsam sollte die Titelverteidigung gelingen. Bierhoffs neueste Äußerungen beweisen: Nicht mal er selbst lebt diesen Teamgedanken vor – sondern genau das Gegenteil.
Bierhoffs Verhalten ist charakterlos und unwürdig – besonders für einen Manager der Nationalmannschaft!