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WM 2018: Dank Sonderregel! Japan trotz Pleite gegen Polen im Achtelfinale


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WM-Gruppe H
Herzschlag-Finale! Japan trotz Pleite gegen Polen weiter


Aktualisiert am 28.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Polen verabschiedet sich mit einem Sieg, Japan zittert sich ins Achtelfinale.Vergrößern des Bildes
Polen verabschiedet sich mit einem Sieg, Japan zittert sich ins Achtelfinale. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)
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So sehr hat sich Japan wahrscheinlich noch nie über eine Niederlage gefreut. Dank einer besonderen Regel ziehen die Asiaten doch noch ins Achtelfinale ein.

Was für eine Dramatik in der Gruppe H. Dass Polen seinen ersten Sieg bei dieser WM feiert, gerät fast zur Nebensache. Denn der Dreikampf um den Einzug in die K.o.-Runde ist an Spannung kaum zu überbieten.

Japan kann sich bei Kolumbien und seiner Fairness bedanken, dass es mit dem Achtelfinale doch noch geklappt hat. Weil die Südamerikaner im Parallelspiel einen Sieg einfuhren, lagen Japan und Senegal punkt- und torgleich auf dem zweiten Platz. Zum ersten Mal bei einer WM griff die Fairplay-Wertung des Fußball-Weltverbands Fifa: Weil die Japaner (vier Gelbe) weniger Karten als die Afrikaner (sechs Gelbe) kassierten, sind sie weiter.

"Natürlich war es am Ende ein komisches Gefühl, aber so ist halt Fußball. Wir haben das Achtelfinale geschafft und sind zufrieden. Das wird ein schweres Spiel in der nächsten Runde", sagte Japans Kapitän Makoto Hasebe in der ARD.

Lewandowski wieder ohne Treffer

Für Polen war es dagegen ein versöhnlicher Abschluss, denn in der Truppe rumorte es in den letzten Tagen mächtig. Nach der Pleite gegen Kolumbien (0:3) hatte Lewandowski seine Mannschaftskollegen öffentlich angezählt. Der 29-Jährige sprach seinen Mitspielern die nötige Qualität ab und nörgelte über mangelnde Unterstützung. Und die Kritik des Stars zeigte Wirkung – wenigstens ein bisschen.

Dem Kapitän der polnischen Nationalmannschaft gelang aber auch am letzten Gruppenspieltag kein Treffer. Chancen und gefährliche Torszenen des Ausnahmestürmers: Mangelware. Die Leistung Polens hielt sich, wie schon in den beiden WM-Spielen zuvor, auch gegen Japan in Grenzen – obwohl am Ende der erste Sieg bei dieser WM raussprang.

Bednarek lässt Polen-Fans jubeln

Das lag aber nicht an Lewandowski. Denn den Treffer erzielte wieder ein anderer. Jan Bednarek bereitete den polnischen Fans mit seinem Treffer einen etwas versöhnlicheren Abschied aus Russland. Schon bei ihren letzten Endrunden 2002 und 2006 hatten die Polen jeweils ihr letztes Spiel gewonnen und damit noch das schwächste Abschneiden bei einer WM abgewendet.

Das Team von Trainer Akira Nishino kann sich zwar, nach 2002 und 2010, über den dritten Achtelfinaleinzug in der WM-Geschichte des Landes freuen, aber in der K.o.-Runde warten jetzt andere Kaliber als Polen: England oder Belgien.

So lief das Spiel

Die quirligen Asiaten rissen schnell die Spielkontrolle an sich und setzten auch in der Offensive Akzente, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden. Auf der anderen Seite suchten die Polen immer wieder Lewandowski, der sich zunächst als Ballverteiler versuchte, danach aber immer mehr die Bindung zum Spiel verlor.

Entsprechend hatte die beste polnische Chance vor der Pause nicht der Bayern-Star, sondern Kamil Grosicki, dessen sehenswerter Kopfball Eiji Kawashima mit einer spektakulären Parade entschärfte. Die Torlinientechnik zeigte, wie knapp es war: Der Ball hatte schon etwas mehr als zur Hälfte die Torlinie überquert, als der Keeper des FC Metz ihn parierte.

Polen lauert auf Konter

Nach der Pause brachte Nishino den Noch-Kölner Osako für Shinji Okazaki. Doch für neuen Schwung konnte auch der 28-Jährige zunächst nicht sorgen. Die Polen zogen sich weiter zurück und warteten ihrerseits auf Konter. Ein von Lewandowski gut eingeleiteter Vorstoß hätte fast zum Erfolg geführt, doch Kawashima rettete in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Münchner.

Wenig später konnte aber auch der Torhüter nichts mehr machen. Nach einem Freistoß von Rafal Kurzawa ließ die japanische Hintermannschaft Bednarek völlig frei stehen. Der Abwehrspieler hatte keine Probleme, sein erstes Länderspieltor zu erzielen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material von dpa und sid
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