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Zum journalistischen Leitbild von t-online.WM-Gruppe D Zwei Nigeria-Patzer! Kroatien siegt souverän
In der "Todesgruppe" D geht es für jede Mannschaft sofort um wichtige Punkte – und Kroatien konnte gegen Nigeria gleich vorlegen.
Viel wurde im Vorfeld der WM gesprochen von der "Hammergruppe" oder sogar von der "Todesgruppe": Argentinien, Island, Kroatien und Nigeria. Klar war sofort: Ausrutscher darf sich eigentlich keiner leisten, um Chancen auf das Achtelfinale zu haben.
Und während Argentinien zum WM-Auftakt der Gruppe D gegen Island enttäuschte und sensationell nur unentschieden spielte, konnte Kroatien gegen harmlose Nigerianer seine Pflichtaufgabe erfüllen.
Zwar bedurfte die Mannschaft um die Mittelfeldstars Ivan Rakitic und Luka Modric der Hilfe der nur reagierenden Elf des deutschen Trainers Gernot Rohr, ließ aber über 90 Minuten keinen Zweifel daran, wer die spielbestimmende und bessere Mannschaft war. In der "Todesgruppe" scheint Nigeria so nach dem ersten Spiel bereits die schlechtesten Karten zu haben, so zumindest der Eindruck dieser Partie.
"Kroatien war die bessere Mannschaft", erklärte Rohr. "Die Spieler haben alles gegeben heute, aber vielleicht gibt es gegen Nigeria ein paar Veränderungen. Ich bin aber nicht unzufrieden mit der Leistung." Zumindest müssen sich die "Super Eagles" in den kommenden Spielen gehörig steigern, um gegen Island (22. Juni) oder gar gegen Argentinien (26. Juni) mithalten zu können und die Chance aufs Weiterkommen zu erhalten.
So lief das Spiel:
Zum Anpfiff versammelte sich mehr als ein halbes Dutzend alter Bekannter auf dem Platz der Arena Baltika von Kaliningrad. Ivan Perisic, der den ersten gefährlichen Schuss abgab (14.), Ivan Rakitic (FC Barcelona) im Zentrum, Andrej Kramaric, Ante Rebic, der Frankfurter Pokalheld, Mario Mandzukic im Sturm oder Domagoj Vida: Alle spielten mal oder spielen in Deutschland.
Kroatien hatte mit seiner Weltklasse-Schaltzentrale Rakitic/Modric wie erwartet die reifere Spielanlage. Es dauerte jedoch, bis die Kombinationen flüssiger wurden. Nigeria ist der ungekrönte Weltmeister des Stils und der Lässigkeit, war anfangs aber noch recht nervös. Lange Ballstafetten gab es fast nur auf kroatischer Seite, allerdings fruchtlos und ohne zündende Idee.
Nigeria offensiv ohne Durchschlagskraft
Da kam das 1:0 gerade recht. Modric brachte einen Eckball scharf herein, Rebic verlängerte, Mandzukic versuchte sich an einem Flugkopfball, der so perfekt verunglückte, dass dem verdutzten Etebo der Ball ins Tor kullerte. Ivica Olic auf der Bank freute sich diebisch: Der langjährige Bundesliga-Angreifer ist inzwischen Co-Trainer von Zlatko Dalic.
Torgelegenheiten für den dreimaligen Afrikameister waren selbst bei großzügigster Definition nicht zu sehen. Die gelegentlich aufblitzenden Antritte von Victor Moses (FC Chelsea) genügten bei weitem nicht, um die auch technisch schwache Mannschaft mitzureißen. Eine solide Defensive verhinderte immerhin noch mehr Gegentore.
Rohr gelang es auch nicht, von der Bank aus Impulse zu setzen. Nigeria fand sich mehr oder weniger mit der Unterlegenheit ab und hoffte auf eine Einzelaktion oder Glück. Nach William Ekongs dummem Klammerfoul an Mandzukic war das Spiel entschieden. Modric verwandelte den Elfmeter sicher zum Endstand.
- Mit Material vom sid