Neuer bei Pressekonferenz "Ich bin überzeugt, dass ich den Belastungen im Turnier standhalten kann"
Manuel Neuer darf nach einer langen Pause mit zur WM. Nach der Bekanntgabe spricht der Kapitän über seine Verletzungszeit, das Turnier in Russland und das ihm unbekannte Gastgeberland.
Ganze acht Monate stand Manuel Neuer nicht im Tor. Im September 2017 brach sich der Torwart zum zweiten Mal im gleichen Jahr den Mittelfuß. Das Testspiel gegen Österreich am vergangenen Samstag war nach der langen Pause das erste, dass Neuer in kompletter Länge durchspielt. Lange wurde darüber spekuliert, ob der 32-Jährige fit genug sei, um an dem Turnier in Russland teilzunehmen.
Doch Neuer präsentierte sich topfit im Trainingslager und ist als Nummer eins dabei. Nach der Kader-Bekanntgabe des Bundestrainers stellte sich Kapitän Neuer bei der Pressekonferenz in Eppan den Fragen der Journalisten.
"Ich habe immer das Ziel vor den Augen gehabt"
"Manuel Neuer ist zurück." Mit diesen Worten begann DFB-Sprecher Jens Grittner die Pressekonferenz mit dem deutschen Keeper. Deutschlands Nummer eins bedankte sich zurst bei seinen Unterstützern während seiner Verletzungsphase. Die Rehazeit war für Neuer "eine lange und harte, aber teilweise auch sehr schöne Zeit". Vor allem die Arbeit mit Trainern und Physiotherapeuten habe die Zeit erleichtert. Die positiven Gedanken hätten den Torwart immer begleitet. Die WM war für ihn während der Verletzungsphase ein klarer Antrieb. "Ich habe immer das Ziel vor den Augen gehabt. Ich habe den Glauben nie verloren".
Hat sich Neuer komplett regeneriert? Der 32-Jährige versicherte, dass er sich sehr gut fühle. "Ich bin überzeugt, dass ich den Belastungen im Turnier standhalten kann", sagte er. Jede Trainingseinheit in Eppan habe den Nationaltorwart weitergebracht. Bei der WM wolle er so viele Spiele wie möglich machen. Über ein Restrisiko mache sich Neuer keine Gedanken. Dieses bestehe, "wie bei jedem anderen Spieler auch". Am wichtigsten sei der Erfolg der Nationalmannschaft.
Neuer über Löws Auswahl
Auch Manuel Neuer wurde nach der finalen Kader-Nominierung von Löw befragt. Neben Sané, Tah und Petersen strich Löw auch Leverkusens Torwart Bernd Leno aus dem Kader. "Es ist für die Spieler bitter, die Jungs abreisen zu sehen", sagte Neuer über die Grundstimmung der Mannschaft nach der Bekanntgabe.
Auf einzelne Spieler wollte Neuer nicht eingehen, lobte jedoch seinen Torwart-Kollegen Bernd Leno und fügte an: "Es ist für alle sehr bitter, es ist auch für uns Mitspieler bitter, die Jungs abreisen zu sehen. Ich habe ihnen auch gesagt, dass es schlimm ist und alle verstehen, dass sie enttäuscht sind." In einem Gruppenchat des gesamten WM-Kaders, habe jeder der abreisenden Spieler der Nationalmannschaft Erfolg gewünscht. "Das zeigt den Charakter der Spieler", kommentierte Neuer.
Neuer gespannt auf Gastgeberland Russland
Das Wichtigste für den Kapitän ist das Miteinander in der Mannschaft. Der Austausch sei dabei bisher sehr gut. Trotz der Binde am Arm sieht sich nicht alleine in Führungsposition. "Wir haben sämtliche Spieler mit Führungscharakter", sagte er. Die Aufgaben würden sich auf mehrere Schultern verteilen.
Zum Gastgeberland Russland zeigte sich Neuer aufgeschlossen. Es sei für ihn alles neu, obwohl er schon zwei Mal in Moskau gespielt hat. "Ich bin offen dafür und bin gespannt, wie uns die Menschen entgegentreten". Er freue sich auf noch ein fremdes Land und sei sehr interessiert.
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