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Joshua Kimmich: Schon bei der WM 2018 ein Anführer?


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Joshua Kimmich
Der nächste Anführer der Nationalelf

Aus Eppan berichtet Luis Reiß

31.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Joshua Kimmich: "Mein Anspruch ist, als Leistungsträger in die WM zu gehen."Vergrößern des Bildes
Joshua Kimmich: "Mein Anspruch ist, als Leistungsträger in die WM zu gehen." (Quelle: DeFodi/imago-images-bilder)

Joshua Kimmich ist gerade einmal 23 Jahre alt und doch aus der Stammelf der deutschen Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Bundestrainer Jogi Löw hat große Pläne mit dem Star des FC Bayern.

Als es im Trainingsspiel der Nationalelf rund geht, ist Joshua Kimmich mittendrin. Nach einem harten Zweikampf mit Antonio Rüdiger stehen sich die Mitspieler auf einmal Kopf an Kopf gegenüber. Kein Blatt Papier passt dazwischen. Der Blick: wütend, aggressiv. Das ist Kimmich, der Perfektionist, der auch im Training keinen Ball verloren geben will.

Wohin ihn sein Ehrgeiz treibt, war einen Tag zuvor zu bewundern beim geheimen Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die eigene U20-Auswahl. In den ersten zehn Minuten schoss die A-Elf drei Tore. Zwei bereitete Joshua Kimmich vor, eins erzielte er selbst – und rannte dabei auf den TV-Bildern seine rechte Außenbahn entlang, als wäre es schon das WM-Finale.

Löw plant Umbruch mit Kimmich

Bei dieser tadellosen Arbeitseinstellung gerät Bundestrainer Jogi Löw regelmäßig ins Schwärmen. Zu Beginn des Trainingslagers der DFB-Elf in Eppan (Südtirol) nannte er Kimmich, 23 Jahre alt, einen möglichen Anführer im Hinblick auf die WM 2022. Erst dann?

Beim FC Bayern hat sich der gelernte Mittelfeldspieler – schneller als es ihm viele zugetraut haben – zu einem Rechtsverteidiger von internationalem Format entwickelt, wenngleich er in den absoluten Spitzenspielen noch hin und wieder Schwächen in der Defensive offenbart.

Sein Anspruch: Leistungsträger

So zum Beispiel beim 2:2 gegen Spanien im März in Düsseldorf. Wie Kimmich damit umging, verrät viel über seinen Charakter. Er hatte gegen ein Trio aus Jordi Alba, Andres Iniesta (beide FC Barcelona) und Isco (Real Madrid) enorme Probleme, verlor immer wieder den Überblick und spielte unter Druck ungewöhnliche Fehlpässe. Wo andere geschwiegen hätten, stellte sich Kimmich einige Tage später vor die wartenden Journalisten und sprach offen und selbstkritisch von einer seiner schlechtesten Leistungen. Hindernissen geht er nicht aus dem Weg, er stellt sich ihnen.

Genauso nimmt er auch jetzt in der WM-Vorbereitung kein Blatt vor den Mund. Dem „Kicker“ diktierte er: „Mein Anspruch ist es, als Leistungsträger in die WM zu gehen.“ Gemeint hat er wohlgemerkt das bevorstehende Turnier in Russland, nicht wie Löw die WM 2022.

Kimmich: "Vom Kind zum Mann"

Zweifel scheint er keine zu haben. Kimmich hat zehn Spiele in der WM-Qualifikation über die volle Distanz absolviert. Jogi Löw vertraut ihm so sehr, dass es nicht einmal einen zweiten Rechtsverteidiger im Kader gibt. Die Innenverteidiger Matthias Ginter und Antonio Rüdiger haben diese Position zwar schon gespielt, eigentlich fehlt ihnen aber die Schnelligkeit und technische Qualität dafür.

Kimmich beherrscht beides, hat dazu aus seiner Zeit als Mittelfeldspieler ein hervorragendes taktisches Gespür, ein nahezu fehlerfreies Passspiel und schlägt torgefährliche Flanken. Mit diesen Fähigkeiten könnte Kimmich tatsächlich auch über das deutsche Team hinaus einer der Spieler der WM werden.

„Vom Kind zum Mann“: so betitelte der FC Bayern ein Video zu Kimmichs 23. Geburtstag im Februar. Das klingt als wäre Kimmichs Entwicklung abgeschlossen. Wer den Bayern-Star in diesen Tagen im Trainingslager der Nationalelf erlebt ahnt: Das ist sie noch lange nicht.

Verwendete Quellen
  • eigene Beobachtungen vor Ort
  • Kicker-Ausgabe vom 31. Mai (Print)
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