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Löws WM-Elf steht wohl schon auf acht Positionen


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Vorletzter Härtetest gegen Spanien
Löws WM-Elf steht wohl schon auf acht Positionen

Von Luis Reiß, Düsseldorf

Aktualisiert am 24.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Jeromé Boateng (l.) und Mats Hummels: Das deutsche Abwehr-Duo hatte gegen Spanien Probleme.Vergrößern des Bildes
Jeromé Boateng (l.) und Mats Hummels: Das deutsche Abwehr-Duo hatte gegen Spanien Probleme. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)

Wie aussagekräftig war die Startaufstellung beim 1:1 gegen Spanien für die WM in Russland? Wo stehen wir und wie knacken wir die Topteams? Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten.

Fast ein wenig verwundert wirkte die deutsche Mannschaft in der ersten halben Stunde des Spiels gegen Spanien (1:1, Tore: Thomas Müller / Rodrigo). Man kann wohl sagen: Jahrelang hat das DFB-Team, der amtierende Weltmeister, nicht mehr so eine deutliche Lektion erhalten wie in diesen ersten 30 Minuten. Die Spanier spielten technisch und taktisch auf einem anderen Niveau. Mats Hummels schwärmte: „Sie haben fantastisch hinten herausgespielt, sowas habe ich noch nie gesehen.“

Was lief falsch beim deutschen Team?

Am besten erklärte das Innenverteidiger Jeromé Boateng nach dem Spiel. Der Bayern-Star sagte: „Wir wollten eigentlich pressen und die Spanier unter Druck setzen. Aber das funktioniert nicht, wenn nur ein Spieler einen Schritt zu spät ist.“ Teilweise, bemerkte er, habe das Zusammenspiel in der Defensive nicht gepasst.

Zudem leistete sich das DFB-Team im Spielaufbau zu viele Ballverluste. Thomas Müller beklagte taktische Fehler und sagte: „Wir haben uns manchmal für den falschen Pass entschieden. Wenn die Spanier uns unter Druck setzen, wollten wir die Situation eigentlich mit langen Diagonalbällen auflösen, weil dort bei Spanien dann Platz ist. Das hat nicht geklappt.“

Abwehrchef Hummels schien zwischenzeitlich der Kragen zu platzen. Als Kimmich und Boateng zum wiederholten Male unter Druck den Ball verloren, forderte er mit den Armen rudernd mehr lange Bälle.

Wie hat das deutsche Team die Partie doch noch in den Griff bekommen?

Bundestrainer Jogi Löw verordnete seinem Team eine andere Herangehensweise. Stürmer Timo Werner berichtete vom Halbzeit-Kommando: „Wir haben besprochen, dass wir nicht mehr ganz vorne draufgehen, sondern etwas defensiver stehen und die Spanier kommen lassen.“ Das zahlte sich aus, Deutschland bekam mehr Spielkontrolle und wurde nicht mehr so häufig von den Spaniern überrumpelt. Es war eine pragmatische Entscheidung. Die Erkenntnis: in einem offenen Schlagabtausch ist die Klasse der Spanier höher.

In der Folge führte das DFB-Team ebenso eindrucksvoll vor, wie verwundbar die Spanier in der Defensive sind. Immer wieder wurde die deutsche Mannschaft über Konter brandgefährlich, verpasste aber den Siegtreffer.

Ist die miese Anfangsphase ein schlechtes Zeichen für die WM?

Nein – denn Spiele wie gegen Spanien sind für das deutsche Team ein Sonderfall und kommen fast nur bei den großen Turnieren vor. Normalerweise diktiert die deutsche Mannschaft das Spiel und hat mehr Ballbesitz. In der ersten Hälfte gegen Spanien waren es phasenweise unter 40 Prozent. Das gab es in den vergangenen zwei Jahren in der WM-Qualifikation nicht – und wird es auch bei der WM gegen Gegner wie Südkorea oder Schweden nicht geben.

Erst ab dem Viertelfinale warten Hochkaräter, bis dahin hat der Bundestrainer jede Menge Zeit mit seinem Team auch an taktischen Varianten für Spiele wie gegen Spanien zu arbeiten. Wie es funktionieren kann, hat die zweite Hälfte bereits im Ansatz gezeigt.

Wie aussagekräftig war die Startelf?

Sehr! Löw betonte zwar, dass es nicht nur in der Startelf, sondern auch im Kader noch Überraschungen geben könne. Doch die Viererkette mit Kimmich, Boateng, Hummels und Hector scheint ebenso gesetzt wie Toni Kroos, Mesut Özil und Thomas Müller. In der Spitze liegt Timo Werner derzeit vor Mario Gomez und Sandro Wagner. Fraglich ist, wer im defensiven Mittelfeld neben Kroos spielt. Hier kommen Khedira, Gündogan oder Goretzka infrage. Links im Mittelfeld konkurrieren vor allem Julian Draxler und Leroy Sané. Und: Bis Torwart und Kapitän Manuel Neuer nach seinem Mittelfußbruch wieder voll belastbar ist, ist auch diese Position noch nicht endgültig klar.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
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