"Für die Familie entschieden" Kevin Kuranyi beendet seine Fußball-Karriere
Kevin Kuranyi beendet seine Karriere als Fußball-Profi. Der Ex-Nationalspieler war zuletzt vereinslos, hatte aber offenbar noch Karrieremöglichkeiten. Stattdessen will er nun wieder mehr Zeit fürs Privatleben haben.
"Ich bin 35 geworden und möchte mehr Zeit haben für andere Dinge", sagte der vereinslose Offensivspieler. Kuranyi hatte zuletzt bei 1899 Hoffenheim gespielt, war beim Bundesligisten aber nie über die Reservistenrolle hinausgekommen. Zuvor spielte er mehrere Jahre bei Dynamo Moskau.
"Es gab zwar verschiedene Angebote, über die ich tagelang nachgedacht habe. Zum Beispiel aus Brasilien, meinem Geburtsland. Am Ende des Tages habe ich mich aber für die Familie entschieden. Und für meine Heimat Stuttgart. Ich hatte eine gute Karriere", sagte Kuranyi.
Mit Krach aus der Nationalelf
In der Bundesliga begann Kuranyis Laufbahn beim VfB Stuttgart. Später spielte er für den FC Schalke 04. Mit beiden Clubs wurde er einmal Vizemeister. In der Nationalmannschaft kam der Stürmer zu 52 Einsätzen mit 19 Toren. 2008 wurde er EM-Zweiter.
Seine DFB-Karriere endete wenige Monate später abrupt. Beim Länderspiel in Dortmund gegen Russland am 11. August 2008 war er von Bundestrainer Joachim Löw nicht für den Kader aufgeboten worden. In der Halbzeitpause verließ er deshalb verärgert die Tribüne, wurde danach von Löw suspendiert und nie mehr für die DFB-Elf nominiert.
Sternstunde unter Klinsmann
Sein wohl bestes Länderspiel bestritt Kuranyi vor zehn Jahren mit einem Doppelpack beim 2:1 in der EM-Qualifikation in Tschechien. Den einzigen Dreierpack im DFB-Trikot feierte er im August 2004 beim Debüt von Jürgen Klinsmann als DFB-Chefcoach beim 3:1 in Österreich. Bitter war für den Angreifer, dass ihn der Bundestrainer überraschend nicht für die Heim-WM 2006 nominierte.