Uhren-Affäre FIFA fordert Rückgabe von Luxusgeschenken
In der Affäre um die Verteilung wertvoller Uhren an Funktionäre der FIFA-Exekutive und nationaler Verbände bei der WM in Brasilien haben alle betroffenen Amtsträger eine Frist zur Rückgabe der Präsente noch bis zum 24. Oktober erhalten. Das teilte die Untersuchungskammer des FIFA-Ethikkomitees mit. Bei rechtzeitiger Abgabe des nach FIFA-Statuten unzulässigen, weil zu wertvollen Geschenks des brasilianischen Verbandes CBF würden keine Ermittlungen wegen Verletzung des FIFA-Ethikkodex eingeleitet.
Die Affäre war am vergangenen Wochenende durch Medienberichte öffentlich geworden. Demnach sollen die vom CBF in Präsenttüten an die 25 FIFA-Exekutivkomiteemitglieder sowie Präsidenten der 32 WM-Teilnehmerverbände und zehn Vorsitzenden der südamerikanischen Nationalverbände verteilten Chronometer einer Schweizer Nobelmarke einen Einzelwert von etwa 20.000 Euro haben.
Zwanziger fordert Bestrafung des CBF
Das deutsche FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger erklärte auf Anfrage, die Uhr erst nach der Rückkehr aus Brasilien aufgrund des Anrufes eines Journalisten in der Tasche entdeckt und den Vorgang umgehend der Ethikkommission gemeldet zu haben. Darüber hinaus forderte der frühere Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eine Bestrafung des CBF. Zwanzigers DFB-Nachfolger Wolfgang Niersbach hatte die Uhr nach Angaben des Verbandes noch in Brasilien per Boten an den CBF zurückgeschickt.
Zu Sanktionen gegen den CBF wegen der verbotenen Geschenke machte die Ethikkommission keine Angaben. Laut FIFA-Code ist auch die Schenkung übermäßig wertvoller Präsente unter Strafandrohung untersagt.