"Erste Entertainer im internationalen Fußball" Sepp Maier wegen FC Bayern zu Tränen gerührt
Anlässlich seines 80. Geburtstages gibt es eine Sonderausstellung zu Sepp Maier. Die Torwart-Ikone des FC Bayern war zu Tränen gerührt.
Unter Tränen des gerührten Sepp Maier hat der FC Bayern die Sonderausstellung anlässlich des 80. Geburtstags der Münchner Vereinslegende feierlich eröffnet. "Ich war den Tränen nahe", sagte der einstige Weltklasse-Torwart am Dienstag und musste dann weinen. Zuvor war ein Film über das Leben Maiers gezeigt worden. "Wenn man 50 Jahre bei dem Verein ist, dann muss man so was schon erwarten", sagte Maier auf dem Podium augenzwinkernd und gönnte sich einen Schluck Weißbier.
"Lieber Sepp, du bist in meinen Augen der Ur-Bayer des 'Mia san mia'", würdigte Präsident Herbert Hainer das deutsche Torwart-Idol im Museum des FC Bayern in der Allianz Arena. Maiers Paraden seien für die Münchner "genauso wichtig wie die Pässe von Franz (Beckenbauer) und die Tore von Gerd (Müller)" gewesen. Zahlreiche langjährige Weggefährten wie Uli Hoeneß oder Karl-Heinz Rummenigge waren anwesend.
"Wenn Hoeneß nicht gewesen wäre, wäre ich schon 45 Jahre tot"
Maier, der am 28. Februar 80 Jahre alt geworden war, sprach bei der unterhaltsamen Veranstaltung mit wärmsten Worten vor allem über Hoeneß. Nach einem schweren Verkehrsunfall des Torwarts 1979, der das Karriereende Maiers mit 35 Jahren bedeutete, kümmerte sich der Bayern-Patron um ihn. "Wenn Uli Hoeneß nicht gewesen wäre, dann wäre ich schon 45 Jahre tot", sagte Maier auf dem Podium und richtete sich direkt an seinen Sitznachbarn. "Uli, du hast mich nie vergessen", sagte er. Mit Tränen in den Augen versagte ihm dann die Stimme.
- Sepp Maier ist 80: Was die Bayern-Legende heute macht
Hoeneß übernahm und antwortete ihm. Genau das "erwarte ich auch von einem Manager in einem solchen Verein", sagte Hoeneß: "Der FC Bayern muss sich immer von allen unterscheiden, denen es nur um das Geld geht. Für Max (Eberl; Anm. d. Red.) und alle, die uns nachfolgen, muss es oberste Priorität sein, dass man diese Familie zusammenhält." Max Eberl, der neue Sportvorstand der Münchner, saß in der zweiten Reihe und hörte Hoeneß' Worten genau zu.
"Der erste Entertainer im internationalen Fußball"
Es folgten noch unzählige launige Geschichten aus Maiers bewegter Fußballerkarriere. Immer wieder wurde auf der Bühne und genauso bei den Gästen und Zuschauern herzlich gelacht und damit der guten, alten Zeiten gedacht.
In der Ausstellung "Alles Gute, Sepp Maier!", die schon seit Ende Februar geöffnet ist und noch bis zum 5. Mai läuft, sind unter anderem ausgewählte Exponate zu sehen, wie die von Maier mitentwickelten Torwarthandschuhe aus den 1970er-Jahren.
"Du warst der erste Entertainer im internationalen Fußball", sagte Hainer noch und bezeichnete Maier wegen dessen Emotionalität und Motivationsfähigkeiten auch als "der erste Thomas Müller des FC Bayern".
Maier spielte 17 Jahre für den FC Bayern und absolvierte 709 Pflichtspiele. Er gewann unter anderem vier Meisterschaften und dreimal den Europapokal der Landesmeister.
- Nachrichtenagentur dpa