"Die Nummer 1 des 'Copy and Paste'" Schwere Vorwürfe gegen Transfer-Guru Fabrizio Romano
Fabrizio Romano hat mit seinen Infos über Fußballtransfers Millionen Fans in den sozialen Medien gesammelt. Doch nun gibt es heftige Kritik.
"Here we go" – diese drei Wörter, zu Deutsch: los geht's, sind das Markenzeichen von Fabrizio Romano. Der Italiener ist Journalist, arbeitet unter anderem für Sky Sport Italia, den britischen "Guardian" und den US-amerikanischen TV-Sender CBS. Seine Spezialität: Fußballtransfers vor allen anderen vermelden.
Beginnt Romano einen seiner unzähligen Tweets also mit den markanten drei Worten, wissen Millionen von Fußballfans: Der Deal ist durch, der Transfer ist fix. Das Vertrauen in Romano ist so groß, dass seine Anhänger scherzen, sie würden seinem "Here we go" mehr trauen als dem "Ich liebe dich" ihrer Partner.
Journalist erzürnt: "Er stiehlt die Nachrichten von jedem Kollegen"
Doch nun bekommt dieses Bild von Romano Risse. Marcel van der Kraan, Sportchef der renommierten niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf", wirft dem Italiener vor, ein Blender zu sein. "Fabrizio Romano ist eine Art Transfer-Guru, aber er ist die Nummer eins des 'Copy and Paste'", so van der Kraan im Podcast "Kick-Off". Er führt aus: "Ganz Europa denkt: Wow, der hat's drauf. Aber er stiehlt einfach die Nachrichten von jedem Journalisten in jedem Land."
"Natürlich habe ich das gehört, ich habe viele Nachrichten deshalb bekommen", reagierte Romano beim TV-Sender RTL NL. Weiter sagte er: "Darüber kann ich nur lachen, weil ich so etwas mittlerweile gewöhnt bin." Er habe keine Geheimnisse, so Romano. "Ich arbeite zwanzig Stunden am Tag, seit ich achtzehn bin. Ich habe viele Kontakte und nichts zu verbergen."
Ob es beleidigter Stolz ist angesichts von Romanos Bedeutung im zeitgenössischen Fußballbusiness oder Ärger über tatsächlich von Romano abgepasste Informationen: Die Motivation van der Kraans, solche Äußerungen zu machen, bleibt unklar. Tatsache ist, dass Romano kein Monopol darauf hat, Transferinformationen vor anderen Journalisten via Tweet hinaus in die Welt zu schicken – "De Telegraaf"-Sportchef van der Kraan sollte die Fehler womöglich eher in seiner Social-Media-Abteilung suchen.
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Zudem zeigen mehrere Dokumentationen und Reportagen Romanos bemerkenswertes Arbeitsethos: Wenn er nicht gerade mit Beratern, Sportdirektoren oder Spielern telefoniert, trifft er sich mit Mittelsleuten in Cafés und Hotellobbys in Mailand – dem Mekka des Fußballtransfermarkts.
"Sag deiner Frau, sie soll mir folgen, wenn sie Updates benötigt"
Dabei erfährt Romano häufig Dinge, die selbst nahe Angehörige der betroffenen Fußballer nicht wussten – wie etwa Schalkes neuer Abwehrchef Maya Yoshida lernen musste. "Dieser Typ ist unglaublich ... nicht einmal meine Frau wusste von Trabzonspor", twitterte der Japaner, nachdem Romano berichtet hatte, dass Yoshida sich trotz eines Angebots des amtierenden türkischen Meisters für den Gelsenkirchener Bundesligisten entschied.
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"Danke für die netten Worte, Maya – und sag deiner Frau, sie soll mir folgen, wenn sie Yoshida-Updates benötigt", scherzte Romano daraufhin in seiner Replik – natürlich versehen mit seinen drei magischen Wörtern: "Here we go".
- telegraaf.nl: Podcast Kick-Off
- rtlnieuws.nl: "Transferexperte Fabrizio Romano reagiert auf Vorwürfe: 'Ich lache darüber'" (niederländisch)
- Twitter-Account @FabrizioRomano