Nach Kuss-Skandal Spanischer Verbandspräsident Rubiales kündigt Rücktritt an
Wochenlang zog sich der Kuss-Skandal um den spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales hin. Nun hat er doch noch seinen Rücktritt angekündigt.
Der Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, möchte nach dem Kuss-Eklat beim WM-Finale der Frauen nun wohl doch zurücktreten. Das kündigte Rubiales selbst in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan an.
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In einem Auszug des Interviews, den Morgan selbst auf dem Portal X (ehemals Twitter) verbreitete, sagt Rubiales nach einem Rücktritt gefragt: "Ja, das werde ich – ich kann meine Arbeit nicht weitermachen." Die Entscheidung sei im Gespräch mit seinem Vater und seinen Töchtern gefallen. Sie hätten gesagt: "Luis, du musst dich jetzt auf deine Würde konzentrieren und darauf, mit deinem Leben weiterzumachen. Weil wenn du weitermachst, wirst du Menschen beschädigen, die du liebst, und den Sport, den du liebst." Er wolle nun nicht mehr nur an sich denken.
Anklage gegen Rubiales
Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem von Spanien gewonnenen WM-Finale in Sydney am 20. August die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Dies sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, beteuert er. Hermoso erklärte aber, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Die 33-Jährige erstattete Anzeige. Diese ermöglichte wiederum einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft wegen sexueller Belästigung und Nötigung.
Der Weltverband Fifa hat Rubiales bereits für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Rubiales weigerte sich aber zunächst, als Verbandschef zurückzutreten, obwohl das unter anderem auch von den Regionalverbänden des RFEF gefordert wurde. Die Möglichkeit eines Misstrauensvotums gegen den suspendierten Präsidenten lehnte der Nationalverband jedoch ab. Nun hat Rubiales selbst wohl eine Einsicht.
- twitter.com: Profil @piersmorgan
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa