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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Anweisung an WM-Schiedsrichter Wie in Katar: Diese Fifa-Vorgabe gefällt nicht jedem
Die WM der Frauen fällt mit extrem langen Nachspielzeiten auf. Das kennt man bereits vom Herren-Turnier in Katar – und hat einen bestimmten Grund.
"Ein Spiel dauert 90 Minuten", lautet eine Fußball-Weisheit, die nicht erst seit Sepp Herbergers Zeiten gilt. Bei der WM der Frauen wird diese jedoch außer Kraft gesetzt. Nachspielzeiten sind seit vielen Jahren gang und gäbe, doch die Anzahl der Minuten, die es in Australien und Neuseeland "on top" gibt, sind ungewöhnlich hoch. Nicht selten werden bislang aus 90 satte 100 Minuten oder mehr.
Die längeren Nachspielzeiten sind eine Anordnung der Fifa. Der Weltverband will so gegen das Zeitspiel vorgehen, den Fans im Stadion und am Fernseher mehr reine Spielzeit bieten. Während andere Ballsportarten wie Basketball oder Handball mit Netto-Spielzeiten arbeiten (Uhr wird bei Unterbrechungen angehalten), versucht man bei Fifa-Turnieren auf diese Art mehr Spielzeit zu generieren.
Sechs Minuten Nachspielzeit – in Halbzeit eins
So kam es am 1. Spieltag vor, dass bei der Partie Neuseeland gegen Norwegen, in der lediglich ein Tor fiel, im zweiten Durchgang neun Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, aus denen am Ende sogar elf wurden. Bei Nigeria-Kanada, einem 0:0, gab es am Ende acht Zusatzminuten. Allein sechs waren es in der ersten Halbzeit zwischen Australien und Irland (1:0).
Verwarnungen, Auswechslungen, Torjubel, Verletzungsbehandlungen – die Unparteiischen sind angehalten, Unterbrechungen jeder Art großzügig nachspielen zu lassen.
Erstmals praktiziert wurde das Prozedere bei der Herren-WM in Katar 2022. Damals waren es am Ende des Turniers durchschnittlich elf Minuten, die auf die reguläre Spielzeit draufgeschlagen wurden. Nicht allen Trainern und Spielern gefiel diese Maßnahme, doch die Fifa bleibt nun auch bei der Frauen-WM bei ihrer Linie.
- Eigene Beobachtungen