Engagement für Frauenfußball "Fußball war Machosport": Rummenigge für Veränderungen
"Die Zukunft des Fußballs ist weiblich" - dieser bereits 1995 vom ehemaligen FIFA-Präsidenten Sepp Blatter ausgesprochene Satz enthält auch für Karl-Heinz Rummenigge viel Wahres.
"Wachstumspotenzial existiert im Moment eigentlich nur im Mädchen- und Frauenbereich", sagte der langjährige Vorstandschef des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München der Funke-Mediengruppe: "Wir werden uns verändern müssen. Fußball war ein totaler Machosport."
In England, wo im vergangenen Sommer die Frauenfußball-EM für viel Aufsehen sorgte, habe man das enorme Potenzial längst erkannt, mahnte Rummenigge: "Nun ist uns die Premier League schon wieder ein Stück voraus. Alle Premier-League-Clubs haben auch eine Frauenmannschaft, sie haben viel Geld investiert. England hat die Europameisterschaft gewonnen." Im EM-Finale schlugen die Gastgeberinnen die deutschen Nationalspielerinnen vor mehr als 87.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion.
Rummenigge forderte jeden deutschen Proficlub auf, sich auch aus Eigeninteresse verstärkt im Frauenfußball zu engagieren. "Wir brauchen die großen Namen. Und wir brauchen ein unabhängiges Management", sagte der 67-Jährige, der erneut eine Ausgliederung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ins Gespräch brachte: "Die Frauen-Bundesliga muss sich für die Vermarktung ausgliedern." Der DFB brauche in dieser Hinsicht "zu lange für Entscheidungen", kritisierte Rummenigge.
- Nachrichtenagentur dpa