Europa League Weiser rettet Bayer vor Blamage gegen Rasgrad
Dank eines späten Treffers von Mitchell Weiser hat Bayer Leverkusen noch ein Remis gegen Außenseiter Ludogorez Rasgrad geholt. Zuvor tat sich die Werkself lange schwer.
Leverkusens Spieler klatschten erleichtert ab, die unerwartete Schützenhilfe im Kampf um den Gruppensieg in der Europa League hellte die Stimmung beim Team von Heiko Herrlich deutlich auf. Zwar kam der Fußball-Bundesligist mit seinem zweiten Anzug nur zu einem 1:1 (0:0) gegen Schlusslicht Ludogorez Rasgrad aus Bulgarien, hat aber weiter beste Möglichkeiten auf Platz eins der Gruppe A. Verfolger FC Zürich verlor überraschend 1:2 gegen AEK Larnaka - Leverkusen baute mit nun zehn Punkten seine Tabellenführung vor den Schweizern (9) sogar aus.
"Wir wollten das Spiel gewinnen, das ist uns nicht gelungen. Mit dem 1:1 können wir aber leben. Man hat gemerkt, dass durch die vielen Wechsel die Automatismen nicht so funktioniert haben", sagte Herrlich. "Im Moment haben wir nicht gerade das große Spielglück. Aber wir haben nach dem 0:1 wieder eine gute Reaktion gezeigt und sind mit einem blauen Auge davongekommen", erklärte Julian Baumgartlinger.
Weiser erzielt den Ausgleich
Für die Werkself glich Mitchell Weiser in der 85. Minute die Führung der Gäste durch Marcelinho (69.) aus. Am 13. Dezember tritt Leverkusen bei Larnaka auf Zypern an und wäre mit einem Sieg sicher Erster. Als Gruppensieger geht man in der Zwischenrunde großen Namen aus dem Weg, unter anderem den Teams, die aus der Champions League in die Europa League absteigen.
Herrlich hatte seine Startelf gegenüber dem 2:0 gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Freitag gleich auf zehn Positionen verändert. Nur der Chilene Charles Aranguiz, der gegen den bulgarischen Tabellenführer zunächst die Kapitänsbinde trug, war auch gegen die Schwaben von Beginn an dabei. Der Grieche Panos Retsos feiert nach langer Verletzungspause für Bayer sein Saisondebüt, musste in der 34. Minute aber angeschlagen gegen Baumgartlinger ausgewechselt werden. Zudem feierte Youngster Sam Schreck sein Pflichtspieldebüt für die Werkself.
Leverkusen startet mit Paulinho
Auch Supertalent Paulinho, der mit 18,5 Millionen Euro teuerste Sommereinkauf der Leverkusener, durfte mal wieder ran und konnte sich im Gegensatz zu vielen anderen durchaus für weitere Einsätze empfehlen. Stammtorwart Lukas Hradecky, der etatmäßige Abwehrchef Sven Bender und Nationalspieler Julian Brandt standen noch nicht mal im Kader.
Vor nur 15.000 Zuschauern ließen die in der Meisterschaft bislang unbeständigen Gastgeber zu Beginn keine Zweifel an ihrer Favoritenrolle aufkommen. Bereits nach zwei Minuten verfehlte Lucas Alario nur knapp das Ziel. Kurz darauf vergab der Schwede Isaac Kiese Thelin, der beim 3:2 im Hinspiel beim bulgarischen Serienmeister getroffen hatte, ebenfalls eine gute Möglichkeit zur Führung.
Schreck und Bailey vor dem Tor nicht konsequent genug
Anschließend verflachte die Partie. Bayer war zwar weiterhin bemüht und hatte deutlich mehr Spielanteile als der Gast, im letzten Drittel fehlte es aber an Präzision und Durchschlagskraft. Dem Team war deutlich anzumerken, dass es in dieser Formation noch nie zusammengespielt hat.
Die Bulgaren, bei denen ebenfalls einige Stammspieler geschont wurden, konnten aber von den vielen Unzulänglichkeiten im Bayer-Spiel nicht profitieren und schafften es kaum einmal über die Mittellinie. Nach der Seitenwechsel schaltete Bayer einen Gang hoch. Schreck und Leon Bailey vergaben kurz nach Wiederanpfiff jeweils gute Möglichkeiten, in der 56. Minute fand dann Wendell in seinem brasilianischen Landsmann Renan im Gäste-Tor seinen Meister.
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Auch mit dem in der 63. Minute eingewechselten Kapitän Lars Bender schaffte es Bayer nicht, das Abwehrbollwerk der Bulgaren zu knacken. Nachdem Marcelinho zunächst an Ramazan Öczan gescheitert war, machte er es Sekunden später besser. Kurz vor Schluss traf Weiser dann mit einem schönen Schuss.
- Nachrichtenagentur sid