Strittige Entscheidung bei EM-Spiel "Warum ist er hier?" – Schiri-Frust bei deutschem Gegner
Schottland ist bei der EM in Deutschland nach der Gruppenphase raus. Dabei hätte das entscheidende Spiel gegen Ungarn auch anders ausgehen können.
Die zehnte Minute der Nachspielzeit brachte das EM-Aus für Schottland. Gegen Ungarn kassierten die Briten kurz vor dem Abpfiff den entscheidenden Treffer, der die Heimreise bedeutete. Denn Schottland ist nach drei Spielen Gruppenletzter, während Ungarn nun darauf hoffen darf, zu den vier besten Gruppendritten zu gehören.
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Dabei hätte das Spiel auch ganz anders laufen können. In der 78. Minute hatte Schottlands Scott McTominay seinen kurz zuvor eingewechselten Teamkollegen Stuart Armstrong in Szene gesetzt. Armstrong ging im ungarischen Strafraum nach einem Kontakt von Verteidiger Willi Orbán zu Boden. Schiedsrichter Facundo Tello aus Argentinien entschied sich aber gegen einen Strafstoß. Auch der Videoassistent war damit offenbar einverstanden.
"Das ist ein Elfmeter"
Sehr zum Unverständnis der Schotten, deren Trainer Steven Clarke nach dem Spiel wütend war: "Das ist ein Elfmeter. Ich kann mir nicht erklären, warum er ihn nicht gegeben hat." Auf Nachfrage einer Reporterin, ob er den Schiedsrichter auf die Szene angesprochen habe, entgegnete Clarke: "Er ist aus Argentinien. Warum sollte ich ihn fragen? Er spricht womöglich nicht einmal die Sprache. Ich weiß es nicht. Warum ist er hier? Warum nicht ein europäischer Schiedsrichter?"
Tatsächlich hätte Clarke mit einem Kontakt auf Englisch Erfolg gehabt, da Tello nicht nur die spanische Sprache beherrscht. Und die Antwort auf die Frage des schottischen Trainers, warum ein Nicht-Europäer die Parie pfiff, liegt in einem Austauschprogramm zwischen den Kontinentalverbänden Uefa (Europa) und Conmebol (Südamerika). Tello ist der einzige der 19 EM-Schiedsrichter, der nicht aus Europa kommt.
- Eigene Recherche
- sport1.de: "ARGENTINIER STEIGT BEI EM EIN"