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EM: Schiedsrichter Daniele Orsato nach Deutschland-Spiel in der Kritik


Schiedsrichter im DFB-Spiel
So was geht gar nicht!

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 25.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Schiedsrichter Daniele Orsato: Er machte im Spiel der Schweiz gegen Deutschland keine gute Figur.Vergrößern des Bildes
Schiedsrichter Daniele Orsato: Er machte im Spiel der Schweiz gegen Deutschland keine gute Figur. (Quelle: Christian Charisius/dpa)

Gleich zwei krasse Fehlentscheidungen hat sich der italienische Schiedsrichter im EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz geleistet. Geht gar nicht!

Fußball lebt vom Fairplay, deshalb lautet die zweitwichtigste Regel im schönsten Sport der Welt: Der Schiedsrichter ist sakrosankt. Maulen darf man über seltsame Entscheidungen des Unparteiischen schon, aber rumzetern, nein, rumzetern geht gar nicht.

Das gesagt habend, muss die wichtigste Reaktion auf das EM-Spiel Deutschland gegen die Schweiz natürlich ein Regelbruch und deshalb ein lautes Rumgezeter sein: Wie zur Hölle konnte der Schiri sich so verpfeifen? Mindestens 83 Millionen Bundestrainer haben ja die krassen Fehlentscheidungen des Italieners Daniele Orsato mit eigenen Augen gesehen, und mindestens 83 Millionen Bundestrainer dürften sich aufgeregt oder zumindest gewundert haben. Die aktuellen Suchtrends bei Google sprechen heute Vormittag eine klare Sprache:

Der 48-Jährige trötete in diesen 94 Minuten so viele offenkundige Fehlentscheidungen in sein Pfeifchen, dass dieser kurze Text nicht ausreicht, um sie alle aufzuzählen. Daher seien nur zwei hervorgehoben, die jedoch spiel(mit)entscheidend waren.

Das deutsche Führungstraumtor durch Robert Andrich in der 17. Minute beliebte Signore Orsato mit der Begründung zu annullieren, der deutsche Mittelfeldzauberer Jamal Musiala habe kurz zuvor einen Schweizer Gegenspieler gefoult. Unbegreiflich! Ebenso übrigens wie die Tatsache, dass der Schiri beim anschließenden Video-Check nicht erkannte, was 83 Millionen Bundestrainer längst erkannt hatten: Mitnichten hatte Musiala den Eidgenossen getreten, stattdessen setzte er sein Musialafüßchen behutsam zwischen die Eidgenossenfüße.

Wenn da ein Touchieren war, dann "högschdens" unabsichtlich, wie Jogi Löw sagen würde. Dessen Nach-Nachfolger Julian Nagelsmann drückt sich diplomatischer aus: "Eine richtig klare Linie habe ich nicht gesehen", beurteilte er die gestrige Schiedsrichterleistung und schob schnell hinterher: "Aber das tut nichts zur Sache."

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Tut es aber schon, denn das DFB-Team wirkte nach dem früh verweigerten Führungstor erkennbar verunsichert. Auch die starke Schweizer Deckung mag daran ihren Anteil gehabt haben, aber es ist nun einfach mal so: Wer sich auf den Unparteiischen nicht verlassen kann, dessen Selbstbewusstsein ist angekratzt, weiß doch jeder Kicker!

Zumal die Leistung des Spiellenkers nicht besser wurde und in der 71. Minute im zweiten krassen Fehltritt gipfelte, als Orsato dem deutschen Team einen klaren Elfmeter versagte: Wirtz kämpfte sich in den Schweizer Strafraum und passte zu Kimmich. Der wurschtelte (wie üblich) zu lange mit dem Ball rum, aber irgendwie gelangte die Kugel zu Maximilian Beier. Der Hoffenheimer sah sich wohl schon sein erstes EM-Tor schießen – doch Pustekuchen: Ein rotbeleibter Wrestler rang ihn zu Boden.

Das wirft mindestens vier Fragen auf. Erstens: Was hat ein Wrestler auf dem Fußballplatz zu suchen? Zweitens: Wieso hatte der Schiri schon wieder Tomaten auf den Augen? Drittens: Warum schickte der Videoschiedsrichter den Unparteiischen nicht an den Bildschirm? Und viertens: Wenn die aufwendige Kamerabeweisführung offensichtlich versagt, was soll dann der ganze moderne Technik-Schnickschnack im Fußball? Zu Zeiten von Seeler, Allofs oder Völler waren Spiele jedenfalls packender.

 
 
 
 
 
 
 

Auch damals verpfiffen sich Schiedsrichter gelegentlich, aber das konnte man damit entschuldigen, dass sie die Szene vielleicht nicht genau sehen konnten (oder wollten). Wenn jedoch unzählige Kameras jede Hundertstelsekunde auf dem Spielfeld mitschneiden und auch noch ein Ober-Bescheidwisser hinter den Kameras seinen Senf dazugibt, um dem Schiri zu helfen, dann können 83 Millionen Bundestrainer schon verlangen, dass der Senf gelb ist und nicht rot.

So, und da dieser Text jetzt schon 3.500 Zeichen umfasst, Kommentare aber nicht länger sein sollten, ist hier jetzt mit dem Rumgezeter Schluss. Nur ein abschließender Hinweis sei noch gestattet: Wenn man die zweitwichtigste Regel im Fußball bricht, dann muss man wenigstens die wichtigste beachten. Die ist ganz einfach: Urteile von selbsternannten Bundestrainern sollte man nicht allzu ernst nehmen.

Verwendete Quellen
  • 83 Millionen Bundestrainer
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