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Effenberg vor der EM: "Die Gefahr ist vor unserer Haustür angekommen"


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Effenberg schlägt Alarm
"Die Gefahr ist vor unserer Haustür angekommen"


14.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Stefan Effenberg begleitet die Europameisterschaft als Experte und Kolumnist für t-online.Vergrößern des Bildes
Stefan Effenberg begleitet die Europameisterschaft als Experte und Kolumnist für t-online. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)
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Die Vorfreude von t-online-Kolumnist Stefan Effenberg auf die EM ist groß, die Sorge allerdings auch.

Stefan Effenberg hat im Gespräch mit t-online seine Sorgen bezüglich der Sicherheitslage während der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland geäußert. Er betonte: "Ich wünsche mir auch, dass wir alle zusammenkommen mit ganz Europa und ein schönes Fest feiern." Allerdings sehe er die Gefahr von möglichen Zwischenfällen, insbesondere nach den Erfahrungen der letzten Jahre: "Was wird aus dem Fest, wenn eventuell irgendetwas Schlimmes passiert? Nach dem Spiel in Nürnberg gegen die Ukraine gab es einen Moment der Aufregung, da war plötzlich von einer Gefahrenlage die Rede … Und das war nur ein Testspiel."

 
 
 
 
 
 
 

"EM kann keine Krisen wegwischen"

Auf die Frage, ob ihm die Sicherheitslage während des Turniers Sorgen mache, antwortete Effenberg: "Ich hoffe und wünsche mir natürlich, dass überhaupt nichts passiert. Die Sicherheitsvorkehrungen werden sicher so hochgefahren wie nie zuvor. Aber das fühlt sich anders an als 2006. Die Gefahr ist vor unserer Haustür angekommen." 2006 feierten Fußballfans aus der ganzen Welt ein friedliches Fest bei der Weltmeisterschaft in Deutschland.

Video | Kurz erklärt: So wird die Fußball-EM trotz "angespannter Lage" sicher
Quelle: Glomex

Effenberg geht allerdings ohnehin nicht davon aus, dass die EM in Deutschland grundsätzlich etwas verändert: "Ich sehe das nur sportlich. Selbst wenn wir eine erfolgreiche EM spielen, also ins Halbfinale oder sogar ins Finale kommen: Was soll in Deutschland dadurch verändert werden? Unsere politischen Probleme, die Kriege und Krisen in Europa – das alles kann ein gutes Turnier nicht wegwischen, das muss man klar trennen."

Kritik an WDR-Umfrage

Klar trennen würde Effenberg das Sportliche für gewöhnlich auch von anderen gesellschaftlichen Themen. Dazu zählt beispielsweise die Umfrage des WDR, die in den vergangenen Wochen Aufruhr ausgelöst hatte. Und die besagt, dass sich 20 Prozent der Deutschen mehr "weiße" Nationalspieler wünschen. Effenberg: "Ich fand die Umfrage auch schräg. So etwas trägt nicht dazu bei, dass wir uns jetzt alle gemeinsam auf ein tolles Fußballfest freuen können. So eine Umfrage ist kontraproduktiv für das, was wir eigentlich wollen." Diverse Nationalspieler äußerten sich bereits zu der Umfrage, kritisierten sie ebenfalls scharf. t-online-Autor Steven Sowa dagegen hielt die Reaktionen für zu kurzsichtig.

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Effenberg erinnerte sich daran, wie mit solchen Themen während seiner aktiven Zeit als Nationalspieler umgegangen wurde: "Solche Fragen zu beantworten, das war nicht unsere Aufgabe früher. Dafür waren die Verantwortlichen des Verbandes oder des Vereins zuständig, nicht die Spieler." Heute sei es jedoch so, dass sich immer weniger Menschen an die früheren Regeln hielten.

Abschließend kritisierte Effenberg die Entscheidung des WDR, diese Umfrage durchzuführen, um eine Dokumentation über Nationalspieler mit Migrationshintergrund und ihre Rassismus-Erfahrungen zu untermauern: "Für die ARD ist es wichtig, gute Einschaltquoten zu erzielen mit der EM. Mit dem Fußball. Sie sollten als übertragender Sender ordentliche Experten und Moderatoren an den Start bringen – nicht so eine Umfrage."

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