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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heidenheim-Stürmer sorgt für Furore Dreierpack gegen Bayern: Wer ist Robert Glatzel?
Die Bayern kommen im DFB-Pokal mit einem blauen Auge davon. Gegen Heidenheim kassiert der Rekordmeister vier Gegentore. Drei davon schoss einer, den kaum jemand kennt: Robert Glatzel.
Diesen Namen wird Bayern-Keeper Sven Ulreich wohl nicht so schnell vergessen. Heidenheim-Stürmer Robert Glatzel überwand den Neuer-Vertreter beim denkwürdigen 5:4-Pokal-Spektakel in München in 90 Minuten ganze drei Mal.
Ganz cool: Glatzel mit frechem Elfmeter
Zunächst erzielte der 25-jährige Stürmer den überraschenden Ausgleich zum 1:1 per Kopf (26.). Dann schlug Glatzel in der zweiten Halbzeit zweimal eiskalt zu und brachte Heidenheim nach 2:4-Rückstand gegen den FC Bayern wieder furios auf 4:4 heran. In der 74. Minute vollstreckte er aus 16 Metern. Drei Minuten später zeigte er beim Elfmeter keine Nerven. Glatzel verlud Ulreich und chippte den Ball frech zum 4:4 in die Mitte. "Glatzel war in Überform", lobte Heidenheims Trainer Frank Schmidt nach dem Pokalfight.
Der Mann, der in Fußball-Deutschland bislang eher noch ein Unbekannter ist, sorgt seit dieser Saison bereits in der 2. Bundesliga für Furore. In 19 Ligaspielen erzielte der Mittelstürmer zwölf Tore und bereitete einen weiteren Treffer vor. Im DFB-Pokal traf er bereits in der ersten Runde und bereitete zwei Tore gegen den SSV Jeddeloh vor.
Glatzel ist Ur-Münchner und Ex-Löwe
Auch wenn es gegen die Bayern nicht zur Sensation reichte: Der Dreierpack gegen die Bayern dürfte für Glatzel eine Art Genugtuung sein. Denn der 1,93-Meter-Mann ist gebürtiger Münchner und Ex-Löwe. Über die Jugendmannschaften des SC Fürstenfeldbruck und der SpVgg Unterhaching wechselte er 2012 für ein Jahr in die U19 des TSV 1860 München. Von dort ging es weiter zum SV Heimstetten und Wacker Burghausen und 2014 zurück in die zweite Mannschaft der Münchner Löwen.
Ein Jahr später wechselte er in die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern, machte mit 29 Toren in zwei Jahren Regionalliga auf sich aufmerksam und kam auch auf 19 Einsätze und vier Treffer bei den Profis in der 2. Bundesliga. Bis ihn Ligakonkurrent FC Heidenheim im Sommer 2017 vom Betzenberg an die Ostalb holte.
Interesse aus der Bundesliga
Nach vier Zweitligatoren und drei Pokal-Treffern in seiner Debütsaison für Heidenheim gelang Glatzel in dieser Spielzeit nun der Durchbruch. Und damit hat er bereits vor seinem furiosen Pokal-Auftritt gegen die Bayern das Interesse einiger Bundesliga-Klubs geweckt.
Einem Bericht der „Bild“ zufolge sind sowohl der VfB Stuttgart als auch Werder Bremen an einer Verpflichtung des Stürmers interessiert. Glatzels Vertrag in Heidenheim läuft noch bis 2020. Sein Marktwert liegt bei zwei Millionen Euro. Nicht unwahrscheinlich, dass der Knipser bald wieder in der Bundesliga auf die Bayern trifft.
- eigene Beobachtungen
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