"Wie ein Faustschlag ins Gesicht" Boateng tritt gegen Ex-Klub Schalke nach

In seiner Karriere hat Kevin-Prince Boateng schon viel erlebt. Er wurde rassistisch beleidigt, erhielt Drohungen nach dem Foul an Michael Ballack vor der WM 2010, feierte aber auch viele Erfolge und ist auch in Frankfurt bei den Fans beliebt. Die Zeit bei Schalke war hingegen sehr schwer für ihn.
Kevin-Prince Boateng ist das, was man im Fußball einen "Typen" nennt. Ein Spieler mit Ecken und Kanten, der kein Blatt vor dem Mund nimmt und zu dem steht, was er sagt. Doch bis aus dem hochtalentierten, aber auch etwas undisziplinierten Talent aus den Straßen des Berliner Problembezirks Weddings ein gestandener Führungsspieler wurde, dauerte es viele Jahre. Stationen bei Tottenham Hotspur, AC Mailand, Borussia Dortmund und dem FC Genua ließen Boateng reifen.
"Es hat mir die Augen geöffnet"
Auch bei Schalke 04 stand er zwei Jahre unter Vertrag. Offenbar keine leichte Zeit, wie der ghanaische Nationalspieler jetzt im Interview mit Sport1 erzählt. "Dort habe ich am meisten nachgedacht, es war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Es ist die Realität, dass wenn alles gut läuft, alles super ist. Und wenn nicht, wird man fallen gelassen", so Boateng, der von 2013 bis 2015 das Trikot der Knappen trug.
"Heute kann ich stolz sein, dass ich da wieder rausgekommen bin und diese ganze Kraft, Traurigkeit, Energie und Aggressivität in etwas Positives umwandeln konnte. Es hat mir die Augen geöffnet über dieses Fußballgeschäft, wie schnell es gehen kann." Am Mittwoch muss Boateng wieder nach Gelsenkirchen. Mit seiner Eintracht trifft er im DFB-Pokal-Halbfinale auf Schalke 04.
Der Offensivmann warnt vor dem Gegner, nachdem man in der Bundesliga-Hinrunde eine 2:0-Führung aus der Hand gab: "Ich hoffe, wir haben unsere Lehren daraus gezogen, dass ein 2:0 nicht reicht. Wir müssen bis zur letzten Sekunde hellwach bleiben."