Champions League Leipzig feiert sich nach Brügge-Gala selbst
Brügge (dpa) - Nach seinem perfekten Einstand als Cheftrainer in der Champions League setzte der sichtlich stolze Achim Beierlorzer im Bauch des Jan-Breydel-Stadion zu einer Huldigung auf seine Spieler an.
"Was die Mannschaft auf den Platz gebracht hat, war absolute Mentalität. Diese Geschlossenheit hat mich überzeugt", sagte der Aushilfscoach von Fußball-Bundesligist RB Leipzig nach der 5:0-Gala beim FC Brügge.
Ohne den coronapositiven Cheftrainer Jesse Marsch, den ebenfalls infizierten Kapitän Peter Gulacsi sowie den kurzfristig abgereisten Abwehrchef Willi Orban hatte RB dem belgischen Meister nicht den Hauch einer Chance gelassen. "Mit diesem Sieg haben wir es in der eigenen Hand, in Europa zu überwintern", betonte der 54 Jahre alte Coach. Der direkte Vergleich mit dem punktgleichen Brügge geht durch den Erfolg an Leipzig, nun darf RB am letzten Spieltag gegen Manchester City nicht weniger Punkte holen als Brügge bei Paris Saint-Germain. Dann spielt man im kommenden Jahr in der Europa League.
Martinez wirkt enorm souverän
Besonders beeindruckend waren die Leistungen von zwei Profis, die sonst eher Nebendarsteller sind. Josep Martinez zeigte im Tor als Gulacsi-Vertreter vor allem im zweiten Durchgang reihenweise Glanztaten und wirkte enorm souverän und routiniert. "Er kann eine große Karriere antreten. Er hat in der Drucksituation ein fehlerfreies Spiel gemacht", urteilte Beierlorzer.
Im Angriff glänzte der fast schon als Flop abgestempelte Brian Brobbey. Zwar blieb der wuchtige Stürmer ohne eigenes Tor, holte aber den Elfmeter vor dem zweiten Treffer heraus. "Brian war vorne ein Biest", sagte Kapitän Kevin Kampl. "Er hat sich vorn in jeden Ball reingeworfen. Man hat gesehen, was er für ein Top-Spieler werden kann."
Möglich, dass Brobbey auch am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen Leverkusen startet. Martinez wird auf jeden Fall im Tor stehen. Denn für Gulacsi und auch Marsch kommt das Spiel zu früh, sie können sich nicht rechtzeitig freitesten. Dafür besteht Hoffnung, dass Mohamed Simakan, Amadou Haidara und Dominik Szoboszlai zurückkehren. Tyler Adams wird ohnehin zur Verfügung stehen, er war in der Champions League gesperrt.