Gegen Real Madrid Leipzig schafft Sensation in der Champions League
Den Start in die Champions-League-Saison hatte Leipzig verkorkst. Doch inzwischen sind die Sachsen auf Kurs – und überraschten.
Rasenballsport Leipzig hat Real Madrid in der Champions League mit 3:2 besiegt. Den Sachsen gelang dabei ein früher Doppelschlag durch Josko Gvardiol (13. Minute) und Christopher Nkunku (18.). Zwar verkürzte Vinicius Junior vor der Pause (44.), doch Timo Werner sorgte in der Schlussphase des zweiten Durchgangs für die Entscheidung (81.). Rodrygo erzielte per Strafstoß das letzte Tor des Spiels (90.+4).
Damit steht RB Leipzig weiter auf Rang zwei in der Gruppe F und hat drei Punkte Vorsprung vor Schachtjor Donezk. Doch bei einer Niederlage am letzten Spieltag bei Donezk könnten die Sachsen noch das Achtelfinale verpassen.
So lief das Spiel
Das Spiel war nicht mal 20 Minuten alt, da hämmerte Reals Welttorhüter Thibaut Courtois den Ball vor lauter Frust ins eigene Netz. Der Belgier ärgerte sich darüber, dass RB wie entfesselt loslegte. Nach einer Ecke in der 13. Minute hatte Courtois einen Kopfball von André Silva parieren können, den Abpraller köpfte dann aber Gvardiol ins Tor. Nur fünf Minuten später jagte Nkunku den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte, von wo er zum 2:0 hinter die Linie prallte. Danach drosch ihn der frustrierte Courtois nochmal ins Netz. Nie zuvor hatte ein anderes Team in einem Gruppenspiel der Königsklasse zwei Tore gegen Real innerhalb der ersten 18 Minuten erzielt.
- Champions League: Alle Ergebnisse in der Übersicht
Es lief zunächst überhaupt nichts für den Titelverteidiger. Was auch daran lag, dass Leipzig richtig stark ins Spiel fand. Die Sachsen pressten den Gegner gewohnt hoch und erzwangen damit Ballgewinne. Anstatt sich respektvoll zurückzuziehen, stürmte RB mutig und entschlossen nach vorne. Die Gastgeber profitierten dabei auch von einer Mega-Rotation der bereits für die K.o.-Phase qualifizierten Königlichen. Ballon-D’Or-Gewinner Karim Benzema, Luka Modric oder Fede Valverde waren nicht mal mit nach Deutschland gekommen. Der Ex-Münchner David Alaba saß zunächst auf der Bank.
Trotzdem fand Real schleppend ins Spiel und übernahm im Verlauf der ersten Halbzeit die Kontrolle. Leipzig nahm das Tempo aus der Partie und leistete sich plötzlich Fehler im Umschaltspiel – und das rächte sich. Eine starke individuelle Aktion reichte den Gästen, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Marco Asensio setzte sich im Strafraum schön durch und flankte ins Zentrum, dort köpfte Vinicius unbedrängt zum 1:2 ein.
Auch deshalb feuerte Rose seine Spieler von der Seitenlinie aus immer wieder an, ging mit, forderte eine höhere Aggressivität im Spiel gegen den Ball. Auch personell legte der Coach nach und brachte unter anderem den von einem Infekt genesenen Werner sowie Spaniens Nationalspieler Dani Olmo. Und Werner hatte gleich die große Chance zum 3:1. Nach einem Zweikampf mit Nationalteam-Kollege Antonio Rüdiger ging sein Schuss aber knapp vorbei. Wenig später machte Werner es besser. Nach Vorarbeit von Mohamed Simakan musste der Angreifer am zweiten Pfosten nur noch einschieben.
Unmittelbar vor dem Abpfiff kam Real dann nochmal ran. Nach einem Foul von Nkunku im eigenen Strafraum bekam Real Elfmeter, den Rodrygo verwandelte.
- Nachrichtenagentur dpa