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BVB-Planung: Für einen echten Bayern-Angriff muss noch mehr passieren


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Angriff auf die Bayern
Diese Spieler sollte der BVB auf dem Zettel haben


Aktualisiert am 08.05.2022Lesedauer: 4 Min.
Marco Reus: Der BVB-Kapitän ist mit seinem Team gefordert.Vergrößern des Bildes
Marco Reus: Der BVB-Kapitän ist mit seinem Team gefordert. (Quelle: Contrast/imago-images-bilder)
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Der BVB hat bereits mehrere Transfers eingetütet, weitere sollen folgen. Doch für die Jagd auf den FC Bayern muss das Management bei einem Abgang von Erling Haaland noch mehr tun.

Es kann auch seine Vorteile haben, wenn eine Saison eigentlich schon im Februar vorbei ist. Für Borussia Dortmund waren bereits zum Ende des Winters alle Titelhoffnungen verflogen. Aus im DFB-Pokal, Aus in der Europa League und ein eigentlich uneinholbarer Rückstand auf Bayern München in der Bundesliga. Gerade Letzteres wurmt die Verantwortlichen in Dortmund ungemein. Insofern dürfte es nicht überraschen, dass die sportliche Leitung rund um Michael Zorc wieder Geld in die Hand nimmt, um den Kader aufzubessern.

Trainer Marco Rose wurde trotz einer mittelprächtigen ersten Spielzeit das Vertrauen ausgesprochen. Er erhält nun die Chance, mit einer erneuerten Mannschaft in die zweite Saison zu gehen.

Zunächst zu den möglichen Abgängen: Der Vertrag von Mittelfeldmann Axel Witsel wird nicht verlängert. Zudem wird Torgarant Erling Haaland, der bislang 61 Treffer in 65 Ligaspielen für den BVB erzielt hat, höchstwahrscheinlich den Verein für eine festgeschriebene Ablösesumme von 75 Millionen Euro verlassen. Darüber hinaus stehen Abgänge von Manuel Akanji, Julian Brandt, Thorgan Hazard, Nico Schulz sowie Raphaël Guerreiro im Raum, beschlossen ist aber noch nichts.

Fragezeichen auf den Flügeln

Auf der Seite der Zugänge wurden die Verpflichtungen von Nico Schlotterbeck sowie Niklas Süle bereits bekannt gegeben. Somit gibt es zwei neue Spieler für die zentrale Verteidigung. Denkbar wäre, dass der BVB fortan vornehmlich mit einer Dreierkette spielt. Linksfuß Schlotterbeck könnte entsprechend den linken Part übernehmen, Routinier Mats Hummels die mittlere Position und Süle die auf der halbrechten Seite.

Während zumindest die zentrale Verteidigung mehr als solide aussieht, gibt es einige Fragezeichen in anderen Mannschaftsteilen. So konnten alle Außenverteidiger zuletzt nicht wirklich überzeugen. Der Belgier Thomas Meunier hatte eine gute Phase, bevor er sich einen Sehnenriss zuzog. Sein Back-up Mateu Morey bleibt derweil ein Verletzungssorgenkind. Auf der linken Seite hatte der eigentlich so starke Techniker Raphaël Guerreiro mit Formproblemen zu kämpfen. An sich sollte der Portugiese aber eine wichtige Rolle im Team übernehmen, weil er sowohl die Außenbahn beackern als auch mit Ball im Fuß das Offensivspiel von links ankurbeln kann. Dass jedoch der BVB mit Mönchengladbachs Linksverteidiger Ramy Bensebaini in Verbindung gebracht wird, könnte dafür sprechen, dass die Verantwortlichen in Dortmund nicht mehr vollends von Guerreiro überzeugt sind.

So könnte die künftige BVB-Mannschaft aussehen:

Österreich-Power fürs Mittelfeld?

Im Mittelfeld verfügt der BVB hingegen über eine ganze Reihe an talentierten Spielern. Jude Bellingham weist dabei sicherlich das größte Potenzial auf. Aber auch der US-Amerikaner Giovanni Reyna, der in dieser Saison mit einigen Verletzungen zu kämpfen hatte, sollte eine wichtige Stütze des Teams werden. Der ebenso technisch beschlagene Mahmoud Dahoud kann aus der Mitte heraus dirigieren. Sollte Rose jedoch eher auf eine Viererkette, also nur zwei zentrale Verteidiger, setzen, so bräuchte das Team noch einen richtigen Sechser für die Position vor der Abwehr. Dahoud kann diese nur bedingt begleiten. Auch Emre Can scheint aufgrund seines etwas ungestümen Spielstils nicht dafür geeignet.

Viele waschechte Sechser gibt es auf dem Markt momentan nicht. Den Dortmundern wird Interesse an Wolfsburgs Xaver Schlager sowie Leipzigs Konrad Laimer nachgesagt. Aber beide sind eher für Halbpositionen im Mittelfeld und nicht für die zentrale Ankerrolle geeignet. Ein möglicher Kandidat aus der Bundesliga wäre jedoch Florian Grillitsch von der TSG Hoffenheim. Dieser hat sich zu einem perfekten Mann für die Schaltzentrale entwickelt, weil er sowohl die Defensivfähigkeiten mitbringt als auch die Übersicht mit und ohne Ball sowie die technischen Qualitäten für den öffnenden Pass nach vorn. Eine weitere Alternative stellt zudem der Kölner Ellyes Skhiri dar, der nach der Teilnahme am Africa Cup of Nations mit Tunesien Anfang des Jahres ein wenig in ein Formtief fiel, aber seine Allrounderqualitäten bereits nachgewiesen hat.

Kommt ein Haaland-Ersatz?

Ein bis zwei Reihen weiter vorn muss der BVB ebenso über Neuverpflichtungen nachdenken. Der Abgang von Haaland reißt eine riesige Lücke, die rein von der Torgefährlichkeit her fast nicht zu schließen ist. Dortmund steht schon seit geraumer Zeit in Verhandlungen mit Red Bull Salzburg bezüglich einer Verpflichtung von Karim Adeyemi. Der deutsche Nationalstürmer ist allerdings kein physischer Zielspieler wie Haaland, sondern eher ein Stürmer für die Halbposition, der mit etwas Platz sein Tempo ausspielen kann.

Somit würde dem BVB selbst bei einem Transfer von Adeyemi noch dieser zentrale Angreifer fehlen, der sowohl mit Flachpässen als auch mit hohen Bällen angespielt werden kann und neben Torgefahr zudem Qualitäten im Abschirmen des Balles besitzt. Kandidaten gibt es für diese Rolle: So käme etwa Ajax-Stürmer Sébastien Haller infrage, genauso wie Salzburgs Benjamin Šeško und nicht zuletzt Saša Kalajdžić vom VfB Stuttgart. Gerade Kalajdžić verkörpert die notwendige Mischung aus Physis und technischer Beschlagenheit sehr gut. Seine Statistiken zeigen, dass er aktiv am Ballbesitzspiel teilnimmt und eben nicht nur auf Flanken oder lange Pässe wartet. Diese Kombination braucht der BVB. Denn die Dortmunder werden in der kommenden Saison wieder viele Partien mit langen Ballbesitzphasen haben, müssen aber in entsprechenden Situationen geradlinig nach vorn kommen und Torchancen herausspielen.

Die Herausforderung für Trainer Rose wird nicht nur darin bestehen, die BVB-Mannschaft taktisch voranzubringen, was ihm in der aktuellen Saison nicht wirklich gelungen ist, sondern er muss auch die Neuzugänge schnellstens integrieren. Bei aller Qualität, die Dortmund womöglich dazukauft, können es die Schwarzgelben nur mit Bayern München aufnehmen, wenn sich Automatismen und eine gewisse spielerische Selbstverständlichkeit entwickeln. Das fehlte in den vergangenen Monaten komplett.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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