Wahl des Weltfußballers Wegen Lewandowski: Rummenigge will bei Fifa anrufen
Ein aktiver Bayern-Spieler als Weltfußballer – das gab es noch nie. Robert Lewandowski hätte es dieses Jahr vielleicht gepackt. Doch dann kam Corona. Bayern-Boss Rummenigge will das so nicht hinnehmen.
Robert Lewandowski und der große Traum vom "Ballon d'Or" – wohl noch nie standen die Chancen des Polen auf die begehrte Auszeichnung so gut wie in dieser Saison: 43 Pflichtspiele, 51 Tore, zum fünften Mal Bundesliga-Torschützenkönig (mit 34 Treffern), in der Champions-League überragend – der Stürmer des FC Bayern wäre einer der heißesten Anwärter auf den Preis. Doch weil wegen der Corona-Pandemie die von der französischen Fachzeitschrift "France Football" organisierte Vergabe des Preises für den besten Fußballer der Welt abgesagt wurde, wird Lewandowski darauf verzichten müssen.
Oder doch nicht? Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge jedenfalls sieht in der Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wie das Fachmagazin "Kicker" berichtet, denkt der Vorstandschef des FCB über eine Intervention direkt beim Fifa-Präsidenten nach. In einer virtuellen Pressekonferenz sagte Rummenigge demnach am Montag: "Ich spreche vielleicht später noch mit Gianni Infantino und werde versuchen, ihn zu überzeugen, dass er 'France Football' überzeugt – oder dass die Fifa ihrerseits einen Ballon d'Or organisieren kann."
Der ehemalige Bayern- und Nationalstürmer zeigte sich in der Schalte sehr enttäuscht, dass Lewandowski die Chance auf den Ballon d'Or genommen werden soll. "Darüber sind wir natürlich nicht besonders glücklich, und es ist vielleicht auch nicht ganz fair – nicht nur gegenüber Robert Lewandowski. Er hätte es in diesem Jahr verdient", sagte Rummenigge laut "Kicker" und fügte hinzu: Er hätte "eine gute Chance gehabt".
Ob ein Eingreifen von Infantino in dieser Sache erfolgreich sein könnte, ist jedoch fraglich. Nach der Wahl des Schweizers zum neuen Fifa-Chef war die bis 2016 bestehende Kooperation des Weltverbands mit "France Football" wegen Unstimmigkeiten zerbrochen. Seither vergibt die Fifa einen eigenen Preis an den weltbesten Fußballer.
- Bericht des "Kicker"
- Eigene Recherchen