Nach Vorfall um Herthas Torunarigha Wissenschaftler verharmlost Rassismus – und wird gefeuert
Ein Berliner Wissenschaftler äußert sich zu den Vorfällen um Hertha-Verteidiger Jordan Torunarigha – mit zweifelhaften Ansichten. Nun könnte es Konsequenzen geben.
Der Arbeitgeber des Berliner Wissenschaftlers Stefan Chatrath hat nach dessen Rassismus-Verharmlosung Konsequenzen gezogen. "Wir haben Herrn Chatrath mit sofortiger Wirkung von allen Lehrtätigkeiten entbunden", sagte Prof. Dr. Wolfang Merkle von der University of Applied Sciences Europe am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Dort hatte Chatrath als Studiengangsleiter für Sport- und Eventmanagement gearbeitet.
Zuvor hatte sich Fußballprofi Jordan Torunarigha von Bundesligist Hertha BSC gegen die Verharmlosung von Rassismus gewehrt. Auf Twitter verlinkte er am Dienstag einen Text der Onlineplattform "novo-argumente.com". In dem Artikel beschreibt Chatrath, der Stellvertretender Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission des Landessportbundes Berlin ist, die Vorfälle um Torunarigha zuletzt beim Bundesligaspiel bei Schalke 04. Dort war der gebürtige Chemnitzer rassistisch beleidigt worden.
LSB-Präsident: Äußerungen unvereinbar
Chatrath schrieb dazu, dass Fußballer, die professionell spielten, diese Beleidigungen aushalten müssten. In einem Fußballstadion gehöre es dazu, dass der Gegner mit Spott und Häme überzogen werde. Chatrath war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
LSB-Präsident Thomas Härtel schrieb in seinem Statement zu dem Fall, die Äußerungen seien unvereinbar mit dem Leitbild des Landessportbunds Berlin, in dem sich dieser "gegen jegliche Form von Diskriminierung, Extremismus, Gewalt und Missbrauch richtet und Sport als eine Einladung an alle versteht".
- dpa