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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trotz Aufwärtstrend Die BVB-Krise ist nicht überstanden – denn es gibt ein Problem
Nach zwei Siegen in der Liga in Folge scheinen sich die Dortmunder aus ihrem Leistungstief befreit zu haben. Doch der Schein trügt: die echten Härtetests kommen jetzt erst noch auf die Borussia zu.
Gegen die Hertha gewann Borussia Dortmund mit einem Mann weniger auf dem Feld, die Fortuna aus Düsseldorf spielten die Dortmunder schwindelig. Kaum einer sprach nach den beiden Siegen mehr über die Zukunft von BVB-Trainer Lucien Favre. Und trotzdem: die Krise bei den Schwarzgelben ist noch nicht vorbei. Warum?
Kanonenfutter Hertha und Düsseldorf
Gegen die Berliner konnten die Dortmunder Offensiv-Spieler wie Jadon Sancho und Raphael Guerreiro ihre Schnelligkeit zeigen und rissen so Löcher in die überforderte Abwehr der Hauptstädter. Beim Spiel gegen Düsseldorf kombinierte sich das aus Trio Reus, Sancho und Thorgan Hazard mühelos durch die statische Düsseldorfer Abwehrreihe und spielte sich zu einem spektakulären 5:0.
Doch weder Hertha noch Düsseldorf gelten als echter Maßstab für den BVB – die echten Härtetests kommen jetzt. Am Dienstag geht es für die Westfalen zuerst ins Entscheidungsspiel gegen Slavia Prag. Die Tschechen machten es den bisher allen Gruppengegnern mit ihrem hohen Pressing schwer.
Bitterer Ausfall von Witsel
Und vor allem der Ausfall von Axel Witsel könnte den Dortmundern zum Verhängnis werden. Mit seiner Passsicherheit und Spielübersicht ist der Belgier besonders wichtig im Spielaufbau. Hinzu kommt seine Zweikampfstärke: Nur einmal fiel Witsel in dieser Saison aus. Gegen Union Berlin. Und dieses Spiel verlor der BVB mit 1:3.
Witsel gilt als Antreiber und wichtiger Leader in einem BVB-Team, welches sich manchmal scheut in die Zweikämpfe zu gehen und so oft in dieser Saison die Kontrolle über ein Spiel verloren hat. Gegen Prag wird das Thema Zweikampfstärke ein wichtiger Faktor werden – Führungsspieler wie Hummels oder Reus müssen den Ausfall von Witsel ausgleichen.
BVB erwartet Wochen der Wahrheit
Witsels Rolle des Passgebers könnte Julian Brandt übernehmen. BVB-Trainer Favre stellte den Neuzugang in den vergangenen beiden Spielen hinter den Spitzen und nicht wie zuvor als Außenstürmer auf. Damit bekam der deutsche Nationalspieler viele Freiheiten nach vorne und konnte so Reus, Sancho und Hazard mit Pässen füttern. Hinter Brandt müsste Defensivspezialist Weigl übernehmen.
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Und auch nach dem Entscheidungsspiel gegen Prag ist kaum Zeit zum Durchschnaufen. Es warten im Abstiegskampf wiedererstarkte Mainzer und anschließend Topklub RB Leipzig. Spätestens dann, am 16. Spieltag, wird sich spätestens zeigen, wo der BVB steht und ob man die Krise bis dahin endgültig abgeschüttelt haben.
- Eigene Recherche