Chaos beim VfB Dietrich tritt als Stuttgart-Präsident zurück
Nach der chaotischen Mitgliederversammlung am Sonntag zieht Wolfgang Dietrich Konsequenzen – und reagiert damit auch auf die scharfe Kritik von den eigenen Fans.
Wolfgang Dietrich ist als Präsident des Fußball-Zweitligisten VfB Stuttgart zurückgetreten. Das verkündete er in einer Nachricht auf seiner persönlichen Facebook-Seite. Er schrieb: "Ich hätte den Grad an Feindseligkeit und Häme, wie am gestrigen Tag erlebt, nicht für möglich gehalten. Ich kann und will nicht mehr verantwortlich für alles gemacht werden, was beim VfB Stuttgart berechtigt oder unberechtigt nicht gut funktioniert."
Bei der Mitgliederversammlung konnte wegen einer technischen Panne nicht über seine Wiederwahl abgestimmt werden. Zuvor hatte es in mehreren Reden scharfe Kritik an seiner Amtsführung gegeben. Von den anwesenden Fans gab es Pfiffe und Schmähungen. Dietrich musste anschließend unter Personenschutz aus dem Stuttgarter Stadion begleitet werden.
Noch am Sonntagabend hätten ihn das Präsidium, Vereinsbeirat und Aufsichtsrat gebeten, dennoch weiterzumachen. Aber er könne "nicht mehr einer Organisation vorstehen, die weder willens ist, sich mit mir gemeinsam diesen Interessen entgegenzustellen, noch in der Lage, den einwandfrei funktionierenden Ablauf einer Mitgliederversammlung zu gewährleisten", schrieb der ehemalige Unternehmer. Dietrich war ursprünglich bis 2020 gewählt, stand aber seit Monaten bei einem Teil der VfB-Anhänger massiv in der Kritik.
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Dietrich wurde im Oktober 2016 als Nachfolger von Bernd Wahler zum Präsidenten gewählt. Zuvor war der 70-jährige Unternehmer unter anderem als Sprecher des Bahnprojekts "Stuttgart "21" aktiv. Mit dem VfB Stuttgart wollte Dietrich zurück in die Spitze des deutschen Vereinsfußballs. Der Erfolg blieb jedoch aus, stattdessen stieg der VfB zuletzt erneut in die 2. Bundesliga ab.
- Mitteilung von Dietrich bei Facebook
- Mit Material der dpa