Bundesliga-Abstieg Der VfB am Boden: "Das war eine Horror-Saison"
Nach dem Aufstieg im Jahr 2017 wollten sie sich schnell wieder in der Bundesliga etablieren – und mittelfristig sogar oben angreifen. Nun ist der VfB Stuttgart erneut abgestürzt. Ein Umbruch steht bevor.
Manager Thomas Hitzlsperger versank schockiert in der Trainerbank, die Spieler sackten noch auf dem Rasen in sich zusammen: Der VfB Stuttgart ist in der Relegation gegen Union Berlin gescheitert – und muss zum zweiten Mal in den vergangenen drei Jahren einen Abstieg verkraften.
Interimscoach Nico Willig traute sich als erster vor die Mikrofone und meinte: "Es ist eine Horror-Saison, es ist der Tiefpunkt. Es fällt mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen." Sein Fazit: "Am Ende steigt Union verdient auf. Sie haben eine tolle Saison gespielt und wir eine katastrophale."
Neuer Trainer schon verpflichtet
Sportdirektor Thomas Hitzlsperger, der ebenfalls erst im Laufe der Saison von Michael Reschke sein Amt übernommen hatte, erklärte: "Das ist brutal enttäuschend. Es ist viel schief gelaufen in dieser Saison. Wir haben drei Trainer ausgewechselt. Es hat am Ende nicht gereicht." Zudem kündigte er an: "Es wird Veränderungen geben – aber welche, das ist noch zu früh."
Einige Veränderungen sind allerdings schon bekannt. Coach Willig muss seinen Posten räumen, als neuer Cheftrainer wurde bereits Tim Walter von Holstein Kiel verpflichtet. Auch zwei neue Spieler stehen bereits fest: das argentinische Talent Mateo Klimowicz (Cordoba) wird ebenso kommen wie Atakan Karazor (Kiel), beide sind Mittelfeldspieler.
Harte Konkurrenz in der 2. Liga
Als Abgang ist bereits Benjamin Pavard (zum FC Bayern) fix, die Verträge der Alt-Stars Dennis Aogo, Christian Gentner und Andreas Beck laufen aus. Vermutlich wird es viele weitere Wechsel geben – und Manager Hitzlsperger gemeinsam mit dem neuen Kaderplaner Sven Mislintat eine komplett neue Mannschaft aufbauen müssen.
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Angesichts der namhaften Konkurrenz um die beiden Mit-Absteiger Hannover und Nürnberg sowie den Hamburger SV dürfte der direkte Wiederaufstieg kein Selbstläufer werden. Wie schnell ein Favorit in der ausgeglichenen 2. Bundesliga stolpern kann, hat das Beispiel des HSV in dieser Saison gezeigt.
- mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, sid