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Zweikampf der Woche: "Der 1. FC Köln hat den Falschen entlassen"


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Rauswurf von Anfang
"Der 1. FC Köln hat den Falschen entlassen"


28.04.2019Lesedauer: 1 Min.
Markus Anfang schaut auf die Uhr: Seine Zeit beim 1. FC Köln ist nach 300 Tagen abgelaufen. Geschäftsführer Armin Veh (l.) setzte Anfang vor die Tür.Vergrößern des Bildes
Markus Anfang schaut auf die Uhr: Seine Zeit beim 1. FC Köln ist nach 300 Tagen abgelaufen. Geschäftsführer Armin Veh (l.) setzte Anfang vor die Tür. (Quelle: Eduard Bopp/imago-images-bilder)
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Der 1. FC Köln steht kurz vor der Rückkehr in die Bundesliga. Trotzdem feuerte der Verein Trainer Anfang. Zu Recht?

An dieser Stelle kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und Heiko Ostendorp vom Sportbuzzer aktuelle Fußball-Themen. Diese Woche geht es um den 1. FC Köln.

Die Stimmung beim 1. FC Köln hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, obwohl der Verein Tabellenführer der zweiten Liga ist und vor dem direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga steht. Grund: Die achte Niederlage der Saison mit dem 1:2 gegen Darmstadt 98 am Freitag sowie die anschließende Entlassung von Trainer Markus Anfang.

Geschäftsführer Armin Veh behauptet: "In dieser Phase der Saison war es notwendig, etwas zu verändern, um unser Ziel nicht in Gefahr zu bringen." Anfang sieht das anders: "Die Mannschaft wird es in den letzten drei Saisonspielen auf jeden Fall über die Ziellinie schaffen." Der gebürtige Kölner, der genau 300 Tage nach Amtsantritt beurlaubt wurde und den Aufstieg mit seinem Herzensverein nun nicht mehr selbst zu Ende bringen darf, weiter: "Mein Kölner Herz trägt Trauer."

War es die richtige Entscheidung des 1. FC Köln, sich von Trainer Markus Anfang zu trennen?

Pro
Heiko Ostendorp

Ja, Anfang war seit Wochen am Ende

Wie kann man einen Trainer mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz zwei feuern – drei Spieltage vor dem Saisonende? Wie kann man den fast sicheren Aufstieg noch riskieren durch weitere Unruhe? Die Antwort ist einfach: Weil es konsequent und absolut richtig ist!

Beim 1. FC Köln herrscht nämlich trotz Platz eins alles andere als Karnevalsstimmung. Der Fußball, den Markus Anfang mit seiner 80-Millionen-Euro-Truppe spielte, erinnert eher an Aschermittwoch als an Altweiber. Anfang verlor die Mannschaft spätestens, als er Spieler installierte, die ihm Kabineninterna flüstern sollten. Die Profis und Bosse verloren zunehmend den Glauben daran, dass er der Richtige ist, um den FC in der kommenden Spielzeit in der Bundesliga zu coachen. Deshalb war sein Rauswurf zum Saisonende intern längst beschlossen.

Anfang hat es nicht geschafft, sich in einem schwierigen Umfeld durchzusetzen – in Wahrheit war er schon vor Wochen am Ende.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Köln hat den Falschen entlassen

Machtkämpfe, Intrigen und Stimmung wie bei einem Absteiger: Der 1. FC Köln ist in dieser Saison wieder da angekommen, wo er vor der Ära Stöger/Schmadtke war – im Chaos. Dazu passt auch die Entscheidung, sich von Trainer Anfang zu trennen.

Sicher ist auch sportlich längst nicht alles rosig. Aber der FC ist Tabellenführer in der zweiten Liga, hat mit Abstand die meisten Siege, Tore und Punkte – und braucht nur noch einen Erfolg, um den Bundesliga-Aufstieg perfekt zu machen. Dafür verantwortlich ist Anfang, der aus einer charakterlich schwierigen Mannschaft viel rausgeholt hat. Der Bundesliga-Aufstieg wäre der größte Erfolg seiner Trainerkarriere, doch um den ist er nun betrogen worden. Von Veh.

Der ist dem Trainer schon öffentlich in den Rücken gefallen, als der Rückendeckung brauchte. Er war am Machtkampf beteiligt, der zum Rücktritt von Präsident Spinner führte – und hat mit der Anfang-Entlassung zu diesem Zeitpunkt erneut schlechten Stil bewiesen. Der Klub hat den Falschen entlassen.

Was denken Sie, wer hat recht?


t-online.de und das RedaktionsNetzwerk Deutschland der Madsack-Mediengruppe, zu der das Portal "Sportbuzzer" gehört, kooperieren im Sport.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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