Bayern-Doc schlägt Alarm "Schweinsteiger bräuchte sechs Wochen Pause - mindestens"
Gefoult, am Boden, blutend, getackert. Aufgestanden, weitergespielt, Weltmeister geworden. Bastian Schweinsteiger steht wie kaum ein anderer für den Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2014, aber auch für die enormen Belastungen durch das Turnier in Brasilien. Zurück in Deutschland schleppte sich der 29-jährige Star des FC Bayern München mit letzter Kraft auf die Fanmeile in Berlin. Selbst beim Jubel über den größten Titel des Fußballs merkte man: Der Mittelfeld-Stratege sollte sich ausruhen. Jetzt schlägt der Teamarzt der DFB-Elf und des Rekordmeisters Alarm. Denn Zeit zur Regeneration bleibt kaum.
Viel mehr als drei Wochen Urlaub sind für Schweinsteiger und seine Bayern-Kollegen nicht drin. Schon am 22. August steigt der Bundesliga-Auftakt gegen den VfL Wolfsburg. Die erste Pflichtpartie findet sogar neun Tage früher statt, wenn Borussia Dortmund zum Supercup bittet.
Zu wenig Erholungszeit für Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. "Schweinsteiger bräuchte sechs Wochen Pause", sagte der Bayern-Doc gegenüber Eurosport und fügte nachdrücklich an: "Mindestens!"
Regeneration und Vorbereitung im Schnelldurchlauf
Insgesamt acht Spieler des Doublesiegers waren bis zum Schluss bei der WM dabei. Neben den sechs Weltmeistern aus München standen Arjen Robben für die Niederlande und Dante für Brasilien im Spiel um Platz drei auf dem Platz. Die Folgen: Einerseits werden sie alle nur eine verkürzte Sommerpause genießen können, andererseits müssen sie "ohne viel Vorbereitung schnell ins Rennen gehen", wie Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer es formulierte.
"Was mir Sorgen macht, ist, dass aus leistungssporttechnischen Gründen kein vernünftiger Aufbau möglich sein kann", klagte Sammer am Rande des enttäuschenden 1:1 bei Drittligist MSV Duisburg. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hätte sich einen späteren Liga-Auftakt gewünscht. "Drei Wochen Urlaub sind zu kurz, zwei Wochen Vorbereitung sind zu wenig. Ich vermisse da eine gewisse Solidarität in der Bundesliga", sagte Rummenigge.
Martínez hat Lust, Ribéry fühlt sich besser
Die meisten WM-Fahrer des FCB werden erst bei der Nordamerika-Tour vom 30. Juli bis 7. August zum Team stoßen. Der erste ist aber nun zurück an der Säbener Straße. Javi Martínez hat nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub wieder das Training mit der Mannschaft aufgenommen. Der spanische Nationalspieler, der schon in der Vorrunde der WM gescheitert war, hat "wieder richtig Lust auf Fußball". Er habe die freien Tage genossen, jetzt sei "die Power zurück".
Auch Franck Ribéry ist nach überstandenen Rückenproblemen wieder voll im Einsatz. "Ich fühle mich immer besser", berichtete Ribéry auf der Internetseite der Bayern: "Mit der Mannschaft zu trainieren ist einfach das Beste, was es gibt."