Bundesliga Bei Robbery-Show: neuer Rekord für die Bayern
Pünktlich zum 50. Geburtstag der Bundesliga feierte Mario Götze sein Pflichtspiel-Debüt für den FC Bayern München. Der 21-Jährige durfte gegen den 1. FC Nürnberg zusammen mit 25-Millionen-Euro-Neuzugang Thiago Alcantara im zentralen Mittelfeld ran. Doch für die Glanzpunkte beim 2:0 (0:0)-Sieg im bayrischen Derby sorgten andere: Franck Ribéry und Arjen Robben bescherten dem Rekordmeister mit einer berauschenden Vorstellung und jeweils einem Treffer den dritten Sieg im dritten Spiel und sorgten ganz nebenbei auch noch für einen neuen Rekord der Bayern.
Während Götze 116 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel – dem Champions-League-Halbfinale mit Borussia Dortmund in Madrid – die fehlende Spritzigkeit noch deutlich anzumerken war, sprühte die Flügelzange Robbery nur so vor Spielfreude. "Es ist normal, dass Götze am Ende müde war", sagte Guardiola, der dennoch sehr zufrieden war mit dem Auftritt seines Teams: "Für alle im Verein ist es wichtig, die ersten Spiele zu gewinnen."
Der Weg zum Erfolg gegen den Club war allerdings deutlich beschwerlicher als in den vergangenen Jahren. Nachdem die Nürnberger in den letzten drei Spielzeiten nie den Hauch einer Chance in der Allianz-Arena hatten und 0:3, 0:4 und 0:4 verloren, leisteten sie dieses Mal lange erbitterten Widerstand.
Ginczek verpasst die Führung
In der ersten Hälfte bissen sich die Triple-Bayern an der gut organisierten Nürnberger Defensive weitgehend die Zähne aus. Sie rannten sich immer wieder fest, verschossen in Person von David Alaba einen Elfmeter (33. Minute) und hatten sogar Glück, dass ein strammer Schuss von Daniel Ginczek von der Unterkante der Latte knapp vor der Linie aufkam und zurück ins Feld statt ins Tor sprang (15.). "Da war schon Verzweiflung dabei", sagte Bayern-Scout Paul Breitner in der Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Bayern dann aber das Heft des Handelns in die Hand. Angeführt von Ribéry und Robben erspielten sie sich immer wieder Torchancen und schnürten den Club zunehmend am eigenen Sechzehner fest.
Rummenigge begeistert
Dennoch dauerte es bis zur 69. Minute, ehe die Bayern-Fans endlich jubeln durften. Der überragende Ribéry verwertete eine Flanke von Kapitän Philipp Lahm eiskalt mit dem Kopf zum 1:0. Das erste Kopfballtor des nur 1,69 Meter großen Franzosen in der Bundesliga krönte seine herausragende Leistung und ließ das Pendel endgültig zugunsten der Hausherren ausschlagen. "Das war komisch", sagte der Franzose nach dem Abpfiff. "Komisch, aber super!"
"Franck hat wieder mal gezeigt, dass er extraklasse ist", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge: "Es wäre schön, wenn das nicht mehr nur deutschlandweit, sondern auch europaweit so gesehen werden würde." Er spielte auf die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres an. Ribéry ist ebenso wie Lionel Messi vom FC Barcelona und Cristiano Ronaldo von Real Madrid nominiert. "Ich habe alles getan, individuell und mit der Mannschaft", sagte der Franzose zu seinen Chancen.
28 Spiele in Folge jetzt ungeschlagen
Neun Minuten später zog Robben dann nach. Der holländische Nationalspieler spazierte durch die Nürnberger Abwehr, ließ mehrere Gegenspieler stehen und schloss seinen Sololauf zum entscheidenden 2:0 ab (78.).
Götze stand zum Zeitpunkt der Tore übrigens nicht mehr auf dem Platz. Der Neuzugang war wenige Augenblicke vor Ribérys Treffer für Toni Kroos ausgewechselt worden. Jubeln durfte er am Ende dann aber doch: über seinen ersten Einsatz für den FC Bayern, über drei Punkte und über einen neuen Rekord. Denn die Bayern sind nun seit 28 Bundesliga-Spielen in Serie ungeschlagen. Das gab es noch nie in der langen und erfolgreichen Historie der Münchner.