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BVB: Felix Nmecha im Hoch – Aufstieg des 30-Millionen-Missverständnisses


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BVB-Star Felix Nmecha
Der Aufstieg des großen Missverständnisses


23.11.2024 - 11:36 UhrLesedauer: 3 Min.
Im Hoch bei Borussia Dortmund: Felix Nmecha.Vergrößern des Bildes
Im Hoch bei Borussia Dortmund: Felix Nmecha. (Quelle: IMAGO/Moritz Mueller/imago-images-bilder)

Zunächst sah es so aus, als würde sich Felix Nmecha in die Reihe Dortmunder Fehleinkäufe einfügen. Doch mittlerweile ist der 24-jährige Mittelfeldspieler ein Lichtblick in einer ansonsten strauchelnden BVB-Mannschaft.

Borussia Dortmund scheint eine Vorliebe für Transfers in der 20- bis 30-Millionen-Euro-Region zu haben. Vielfach hat sich der BVB in den vergangenen Jahren Spieler geholt, bei denen – zumindest im Vergleich zur Marktlage im europäischen Fußball – nicht die ganz großen Summen aufgerufen werden, die dabei aber immer noch so teuer sind, dass sie eigentlich einschlagen müssen. Auch Felix Nmecha fiel in diese Kategorie. Nach einer starken Saison 2022/23 für den VfL Wolfsburg ging er für eine Ablösesumme von 30 Millionen Euro nach Dortmund – mediale Nebengeräusche ob seiner Social-Media-Aktivitäten, wie dem Teilen von homophoben Instagram-Beiträgen, inbegriffen.

Zum Zeitpunkt seines Wechsels im Sommer 2023 sorgte der Transfer angesichts des Volumens doch für Verwunderung. Nmecha wirkte nicht wie ein Unterschiedsspieler, der im Dortmunder Mittelfeld die Strippen ziehen könnte. Seine besten Leistungen hatte er unter der Leitung von Niko Kovač in Wolfsburg als offensiver Mittelfeldspieler abgeliefert. Ein ernsthafter Kandidat für die Zehnerposition schien er nicht zu sein. In seinem ersten Jahr in Dortmund wurde Nmecha entsprechend regelmäßig von Position zu Position, von der Bank aufs Spielfeld und wieder auf die Bank geschoben.

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Neue Rolle gefunden

Mittlerweile hat sich auch mehr denn je unter Beweis gestellt, dass Nmecha kein offensiver Mittelfeldspieler ist. Seinen neuerlichen Aufschwung erlebt er stattdessen als tiefer Sechser. Als ihn Bundestrainer Julian Nagelsmann bei den kürzlich ausgetragenen Partien der deutschen Nationalmannschaft in der Uefa Nations League einwechselte, fungierte Nmecha anschließend tief vor der Abwehr. Die tiefe Rolle im Mittelfeld füllt er auch in Diensten des BVB nun regelmäßig aus.

Statt sich auf sein sicherlich vorhandenen, aber doch etwas limitierten Qualitäten am Ball zu konzentrieren, soll Nmecha dabei vor allem seine Physis und defensive Zweikampfstärke nutzen. Trotz seiner Körpergröße von 1,90 Meter ist er zudem vergleichsweise schnell. Im Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:3) vor der Länderspielpause verfolgte Nmecha sogar immer wieder die Mainzer Sturmspitze Jonny Burkhardt. Weil Mainz bis zur Roten Karte gegen Emre Can tief stand, positionierte sich Burkardt oftmals auf Höhe von Nmecha. Daraus ergaben sich diese Duelle.

Die Alternative zu Emre Can

Der BVB verfügt im Mittelfeld über mehrere ballsichere Akteure, allen voran Pascal Groß und Julian Brandt. Aber ein defensivstarker Sechser, der als Raumkontrolleur vor der Abwehr fungieren kann: So einer fehlte den Dortmundern – auch, weil Kapitän Can nicht immer diszipliniert genug spielt. Nmecha füllt nun dieses Loch und wird auch in der Nationalmannschaft zunehmend eine Alternative zu Robert Andrich.

Seine Physis kann Nmecha zudem auch bei offensiven Vorstößen und Standardsituationen einsetzen. Leicht verzögerte Läufe in den Strafraum sollten fortan ein Mittel sein, das BVB-Trainer Nuri Şahin für viele Partien in Betracht zieht. Trotzdem liegt der Fokus – vollkommen zurecht – auf den Defensivqualitäten von Nmecha, der schon zu seiner Wolfsburger Zeit mit seinem hohen Laufaufwand auffiel. Gleichwohl wollte man ihn lange Zeit in eine offensive Rolle pressen, welche dem ehemaligen Nachwuchsspieler von Manchester City aber gar nicht liegt.

Nun könnte man den BVB dafür kritisieren, dass der Klub 30 Millionen Euro für einen Spieler bezahlt hat, der zunächst falsch eingesetzt wurde. Nmecha war schon auf dem besten Weg zum Fehleinkauf. Doch nun, auf den zweiten Blick, könnte das Engagement des 24-Jährigen doch noch als voller Erfolg gewertet werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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