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Borussia Dortmund: Nach Terzić-Aus – ist Şahin der Richtige für den BVB?


Meinung
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Option für den BVB?
Jetzt kann er es allen beweisen


Aktualisiert am 13.06.2024Lesedauer: 1 Min.
Thomas Tuchel: Der 50-Jährige war bereits von 2015 bis 2017 Trainer des BVB.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Der 50-Jährige war bereits von 2015 bis 2017 Trainer des BVB. (Quelle: IMAGO/PA Wire via DPA)

Edin Terzić ist nicht mehr Trainer des BVB. Ein möglicher Nachfolger steht bereits parat. Doch ist er auch der richtige Mann für die Aufgabe?

Mit einer emotionalen Abschiedsrede hat Edin Terzić am Donnerstag seinen Rücktritt als BVB-Trainer bekannt gegeben. "Ich glaube, dass es an der Zeit ist, dass ein neuer Mann an der Seitenlinie das Ganze begleitet und auch führt", erklärte der 41-Jährige.

Ein Nachfolger steht noch nicht fest, doch ein erster Name kursiert bereits in Dortmund-Brackel: Nuri Şahin. Der langjährige Spieler des BVB ist seit der Rückrunde Co-Trainer, arbeitete zuvor mehrere Jahre als Cheftrainer des türkischen Erstligisten Antalyaspor. Zusammen mit Sven Bender sollte er Edin Terzić in der zweiten Halbserie unterstützen.

Gleichzeitig machte der Deutsch-Türke nie einen Hehl daraus, seine Zukunft nicht als Assistent zu sehen, sondern als Cheftrainer. Nun besteht tatsächlich die Chance, dass er seinen Jugendverein übernimmt. Dabei stellt sich die Frage:

Hat Nuri Şahin das Zeug für das Traineramt bei Borussia Dortmund?

Pro
Benjamin ZurmühlStellvertretender Ressortleiter Sport

Ja, denn was zählt, ist die Qualität

Der Fußball in der Bundesliga hat sich verändert. Während jahrelang defensive Kompaktheit und gutes Umschalten mit Punkten belohnt wurden, weht inzwischen ein anderer Wind. Leverkusen und Stuttgart, Meister und Vizemeister, begeisterten mit offensivem, kreativem Fußball und überholten Bayern und Dortmund. Der BVB muss dringend mit der Zeit gehen, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Zum Glück hat die Borussia mit Nuri Şahin die Lösung bereits parat. Der 35-Jährige steht für genau diesen offensiven Ansatz, für einen flachen Spielaufbau und Dominanz. Antalyaspor, zuvor eine graue Maus der Süper Lig, schoss in Şahins erstem Jahr 54 Tore, was dem Klub zuvor nur in der 2. Liga gelungen war. Auch in der Folge überzeugte Antalyaspor unter Şahin, sodass Topklubs wie Feyenoord und Beşiktaş auf ihn aufmerksam wurden.

Nun ist es der BVB geworden, bei dem sich der ehemalige Mittelfeldmann beweisen kann. Das Beste: Şahin braucht keine Eingewöhnungszeit. Bereits seit einem halben Jahr arbeitet er mit der Mannschaft zusammen, kennt den Kader mit seinen Stärken und Schwächen.

Zudem hat er selbst jahrelang für den BVB gespielt. Die Größe des Klubs macht ihm nichts aus. Şahin weiß, wie sehr er im Fokus steht. Dabei hilft ihm auch die Erfahrung aus seiner Zeit als Spieler von Real Madrid oder dem FC Liverpool.

Und die mangelnde Erfahrung als Cheftrainer? Die war bei Mikel Arteta und dem FC Arsenal sowie bei Xabi Alonso und Leverkusen auch kein Problem. Was zählt, ist die Qualität.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, der BVB ist eine Nummer zu groß

Jetzt scheint einzutreten, was Experten längst vermuteten – und der BVB dementierte: dass Nuri Şahin irgendwann das Traineramt übernimmt und als Co-Trainer von Terzić bereits mit diesem Gedanken installiert wurde.

Şahin als Cheftrainer in Dortmund? Dieser ruhige, bescheidene, schüchterne Typ bei diesem hochemotionalen und hochambitionierten Verein? Das ist ganz sicher keine gute Idee.

Seit dem Abschied von Jürgen Klopp 2015 haben weder Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger noch Lucien Favre oder Marco Rose sowohl Fans als auch Verantwortliche langfristig hinter sich bringen können – trotz Expertise und Erfahrung. Wie zur Hölle soll das Şahin gelingen?

Den Verein als Spieler zu kennen, mal unter Klopp oder José Mourinho trainiert zu haben, das ist das eine. Das andere ist es, die wichtigste Position im Klub zu bekleiden, die Egos von 26 bis 28 Stars unter einen Hut kriegen und täglich mit dem Medienrummel und den Bossen fertig werden zu müssen.

Für den BVB gibt es eine bessere Option – und eine spektakuläre zugleich. Nachdem sich der BVB in der Chefetage neu sortiert und Tuchel sich weiterentwickelt hat, sollte Dortmund alles daran setzen, ihn zurückzuholen. Tuchel hat genug Wut im Bauch, also genug Motivation – um den BVB-Bossen von damals und den Bayern-Bossen von heute zu zeigen: Ihr habt mich zu Unrecht vor die Tür gesetzt.

 
 
 
 
 
 
 

Viel Zeit für die Entscheidung bleibt den BVB-Bossen nicht. Am 10. Juli ist Trainingsauftakt in Dortmund, und einen Neuzugang hat der Klub bisher auch nicht präsentiert, während die Konkurrenz aus Stuttgart, Leverkusen und München bereits fleißig am Kader bastelt.

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