Freiburg-Trainer Streich ruft zum Protest auf "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden"
Christian Streich ist für seine starke politische Meinung bekannt. Und auch nach den jüngsten Ereignissen hat er diese wieder geäußert.
Trainer Christian Streich vom SC Freiburg hat zum Protest gegen Rechtsextremismus aufgerufen. "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. (....) Es ist fünf Minuten vor zwölf. (....) Jeder in diesem Land ist dazu aufgerufen, aufzustehen und im Familienkreis, in der Arbeit oder sonst wo, sich ganz klar zu positionieren", sagte Streich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel seiner Freiburger am Bundesliga-Wochenende. "Aufstehen, unmissverständlich, ganz klare Kante. Nichts anderes."
Streich selbst hatte am Mittwoch in Freiburg an einer Kundgebung gegen rechts teilgenommen. Nun erklärte er, Fußballfans seien Bürger, aber auch Fußballtrainer oder Wirtschaftsbosse. Wer jetzt sitzen bleibe, habe nichts verstanden. Es solle "keiner rumjammern hinterher, wenn er von einer autoritären, rechtsnationalistischen Gruppierung regiert wird", bei der die freiheitlichen Grundrechte "über den Bach rübergehen". Jeder in Deutschland müsse Verantwortung übernehmen.
Bundesweite Proteste nach Treffen in Potsdam
"Seit 58 Jahren lebe ich in einer Demokratie als freier Mensch", erklärte der 1965 in Südbaden geborene Streich. "Das ist ein unglaubliches Glück." Es gebe nur wenige Menschen in diesem Alter auf der Welt, die so frei leben könnten. Daher sei es unglaublich, welches Vokabular derzeit auch aus der "sogenannten Mitte" verwendet werde.
Das Medienhaus "Correctiv" hatte in der vergangenen Woche über ein Treffen vom 25. November 2023 berichtet, bei dem Rechtsradikale in einer Potsdamer Villa mit Politikern von AfD und CDU zusammengekommen waren. Der frühere Kopf der "Identitären Bewegung" in Österreich, Martin Sellner, sprach dort nach eigenen Angaben über "Remigration". Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.
In der Folge sind bundesweit Menschen dagegen auf die Straße gegangen.
- Nachrichtenagentur dpa