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Bundesliga | Randale vor Eintrachtspiel: Polizei Frankfurt revidiert Erklärung


Randale bei Stuttgart-Spiel
Frankfurter Polizei rudert zurück

Von t-online, MEM

Aktualisiert am 27.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Protest gegen die Polizei: Eintracht-Ultras verließen den Block.Vergrößern des Bildes
Protest gegen die Polizei: Eintracht-Ultras verließen den Block. (Quelle: Arne Dedert/dpa)

Der VfB Stuttgart hat am Samstag bei der Eintracht gewonnen. Allerdings kam es zu Ausschreitungen vor dem Anpfiff. Die Frankfurter Polizei hat nun eine erst abgegebene Erklärung korrigiert.

Die Bundesliga blickte am Samstag gespannt auf die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart (1:2). Vor dem Spiel gab es jedoch Krawalle. Laut den Fans der Eintracht habe die Frankfurter Polizei zu hart durchgegriffen. Es wurde Pfefferspray eingesetzt. Die Polizei schrieb auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Samstag, dass es zu einer "Eskalation" zwischen verschiedenen Fangruppen gekommen sei. Dieses Statement korrigierte die Polizei nun.

In einer Pressemitteilung heißt es: "Der zunächst durch die Polizei Frankfurt über den Kurznachrichtendienst X veröffentlichte Hinweis, es handele sich bei den Beteiligten der Auseinandersetzung vor Block 40 um rivalisierende Fangruppen, basierte in der dynamischen Einsatzsituation auf einer falschen Bewertung des Geschehens und wird hiermit revidiert."

Ultras sollen Fotografen offenbar mit Genickbruch gedroht haben

Zudem gab die Polizei nun bekannt, dass laut "ersten Ermittlungsergebnissen" demnach die "Anhänger von Eintracht Frankfurt einen zivil gekleideten Mitarbeiter des Veranstalters durch Schläge ins Gesicht im Block 40 körperlich" angegriffen hätten. "Dieser war unter anderem zur Qualitätskontrolle des Ordnungsdienstes eingesetzt und hielt zuvor eine Person fest, die sich ohne ein Ticket vorzuzeigen Zugang zum Block verschafft hatte", so die Polizei weiter.

Nachdem die ersten Polizeikräfte hinter Block 40 eintrafen, sollen sich im Verlauf der Randale "300 bis 400 Personen der Frankfurter Risikofanszene – vielfach vermummt – an den Angriffen im Umlauf hinter der Nordwestkurve" beteiligt haben.

Laut der Polizei sollen "mit heutigem Ermittlungsstand 59 verletzte Angehörige des Ordnungsdienstes und 57 verletzte Polizeibeamte polizeilich erfasst" worden sein. Die "Bild" berichtete zudem, dass Ultras der Frankfurter einem Fotografen, der helfen wollte, offenbar mit Genickbruch gedroht haben sollen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Hessen hat nach der schweren Randale den Staat zum Handeln aufgefordert. Die Innenminister der Länder und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) seien aufgerufen, schnell über diese zunehmende Gewalt intensiv zu beraten, hieß es in der Mitteilung der GdP.

"Wer Rechtsgüter wie körperliche Unversehrtheit, Leib, Leben und Gesundheit anderer durch Ausübung von brutaler Gewalt in Fußballstadien in Kauf nimmt, muss konsequent und dauerhaft aus unseren Fußballarenen ausgeschlossen werden", erklärte GdP-Chef Jens Mohrherr.

Fanszene widerspricht der Polizei

Die Fanszene der Eintracht widerspricht allerdings der Darstellung der Polizei. In einer Stellungnahme der Fanhilfe "Der 13. Mann" wird von einer "Gewalteskalation der Polizei" gesprochen. Durch einen Zivilpolizisten vor Block 40 sei es zu einer versuchten Festnahme einer Person gekommen, die mutmaßlich keine korrekte Eintrittskarte gehabt habe. Anschließend sei die Polizei massiv in den Bereich vor dem Block eingedrungen und habe Schlagstöcke und Reizgas eingesetzt, "auch ohne Rücksicht auf Verluste unter normalen Fans, Frauen und Kindern", so das Statement.

Weil die Ultras der Meinung waren, dass die Polizei zu hart durchgriff, reisten sie noch vor dem Anpfiff geschlossen ab. Torhüter Kevin Trapp sagte nach der Niederlage gegen Stuttgart: "Ich kenne nicht genau die Hintergründe und was passiert ist, aber der Block war komplett leer. Das kennen wir so auch nicht und es war 90 Minuten ruhig. Das hilft uns natürlich nicht. Die Fans sind vor allem hier für uns immer ein Riesenfaktor."

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: "POL-F: 231126 – 2130 Frankfurt: Erhebliche Ausschreitungen vor der Partie Eintracht Frankfurt gegen den VfB Stuttgart – SOKO 2511 nimmt Arbeit auf"
  • bild.de: "Ultras drohten Fotografen sogar mit Genickbruch"
  • hessenschau.de: "Viele Unklarheiten nach Krawallen vor Eintracht-Spiel"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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