Öffentlicher Streit Bundesliga-Star brüskiert seinen Klub mit diesem Interview
Ein Fußballer möchte unbedingt den Verein wechseln. Der Klub, der ihn haben will, bietet aber wohl nicht genug Geld. Was nun? Dieser Star prescht daraufhin vor.
Wenn wechselwillige Fußballer unbedingt weg wollen, der Verein den Spieler aber nicht abgeben möchte, nimmt das Ganze bisweilen unschöne Züge an. In der Branche spricht man in solchen Fällen vom sogenannten "Wechsel-Theater". Nun erlebt das beliebte Genre ein neues Schauspiel. Ort der Aufführung: Frankfurt am Main.
Dort sieht sich der französische Fußballprofi Randal Kolo Muani derzeit im Recht mit seinem Ansinnen, den Bundesliga-Klub Eintracht Frankfurt zu verlassen und in sein Heimatland zurückzukehren. Den Umzug schmackhaft macht ihm der Petrodollar-Klub Paris St. Germain. Dessen steinreicher Eigentümer, ein Geschäftsmann aus der Fußballhochburg Katar, lockt den 24-jährigen Stürmer mit einem fürstlichen Salär.
Es sei "kein Geheimnis", sagte der junge Mann aus dem Pariser Vorort Bondy gegenüber dem Sportsender "Sky, "dass Paris Saint-Germain ein Rekordangebot für mich abgegeben hat. Ein Wechsel nach Paris ist jetzt eine einmalige Chance für mich."
Zum Wechsel gestreikt – Vorbild Dembélé?
Sein jetziger Arbeitgeber sieht das mit dem Rekordangebot offenbar anders. Eintracht Frankfurts Sportdirektor Markus Krösche trachtet nach mindestens 100 Millionen Euro als Erlös für die Weitergabe des französischen Supertalents, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Angesichts der aktuellen Marktlage ist das kein allzu vermessenes Begehren. Es sind in dieser Transferperiode schon wesentlich ältere Stürmer mit weniger Perspektive für reichlich mehr Geld verhökert worden.
Noch mehr dürfte den Klub jedoch ärgern, dass sein bester Angreifer das Interview ohne Zustimmung des Vereins gegeben hat. Kolo Muani macht mit den Aussagen offenbar Druck, man könnte es durchaus so interpretieren, dass er den Wechsel unbedingt erzwingen oder, wie der Sportboulevard es nennt: erpressen will.
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein mit einer großen Zukunft gesegneter Fußballspieler für viel Geld die Seiten wechseln will und dafür jedes Mittel in Kauf nimmt – Ousmane Dembélé zum Beispiel. Der trat bei Borussia Dortmund im Sommer 2018 kurzerhand in den Streik, um den Klub mit Nachdruck daran zu erinnern, dass er gern sehr viel mehr Geld beim FC Barcelona verdienen möchte. So kam es schließlich auch.
Ob dasselbe Stück nun auch in Frankfurt gegeben wird, könnte sich schon am Donnerstag zeigen. Da tritt die Eintracht in den Play-offs zur Conference League an und Trainer Dino Toppmöller hat Kolo Muani fest in seinem Ensemble eingeplant. Ob er tatsächlich spielen wird, wird sich zeigen.
- bild.de: "Jetzt will Kolo Muani Eintracht erpressen"
- sport1.de. "BVB-Streik? Dembele bereut nichts"
- goal.com: "‘I would like to move to Paris’: Eintracht Frankfurt star Randal Kolo Muani pushing for PSG transfer before window closes" (englisch)