Englische Presse Aufregung um Harry Kane – Stürmt sein Kind bald für Deutschland?
Harry Kane ist gerade erst in München angekommen, da steht die englische Boulevardpresse schon Kopf. Löst er bald auch die Probleme des DFB?
Die englische Boulevardpresse ist ja immer für eine Überraschung gut. Was die "Sun" nun ausgegraben hat, dürfte auch bei deutschen Fußballfans für Interesse sorgen. Denn wie das Blatt berichtet, könnte Harry Kane irgendwann Deutschlands Probleme vor dem Tor lösen. Nicht nur beim FC Bayern, das tut er seit seinem Transfer zum Rekordmeister in der vergangenen Woche ohnehin. Auch in der deutschen Nationalmannschaft. Zumindest perspektivisch.
Der Grund ist die Schwangerschaft von Kanes Frau Katie. Das Paar erwartet in Kürze sein viertes Kind. Weil das in München zur Welt kommen könnte, spekuliert die "Sun" über eine mögliche deutsche Staatsbürgerschaft für den Nachwuchs des englischen Nationalstürmers.
Unter der, zugegeben, sehr schönen Schlagzeile "Our wurst nightmare!" ("Unser schlimmster Alptraum!") verbreitet das Blatt sportliche Untergangsfantasien und rekurriert dabei nicht nur auf Deutschlands hervorragende Fleischwaren, sondern auch auf die Tatsache, dass die Bundesliga der Premier League nun schon die Top-Stürmer abspenstig macht.
Wie die "Sun" wissen will, habe sich Katie Kane wohl schon Privatkliniken im Raum München angeschaut. Auch will das Blatt wissen, dass Kane bei der Geburt unbedingt dabei sein will, eine Rückkehr Katie Kanes nach England daher wohl nicht zur Debatte steht. Gute Chancen also für eine Niederkunft im Freistaat.
Ein Kane mehr oder weniger, was macht das schon?
Aber wie ist das überhaupt mit der Staatsbürgerschaft? Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Spezialisten für Migrationsrecht berichtet, müssten für eine Staatsbürgerschaft des Kindes einige Kriterien erfüllt sein, die das Ehepaar Kane derzeit nicht erfüllt.
Ergo: Es ist eher unwahrscheinlich, dass Kanes Sohn oder Tochter (das Geschlecht ist bislang nicht bekannt) je für die deutsche Fußballnationalmannschaft aktiv sein wird. Mal ganz abgesehen davon, dass das Kind ja erstmal überhaupt denselben Weg einschlagen müsste, wie der Vater. Also: Fußballspielen zum Beruf machen. Bei dem Gehalt, dass Kane senior an der Säbener Straße erhält (kolportiert werden 25 Millionen Euro pro Jahr), keine schlechte Aussicht.
Aber dennoch stecken ganz schön viele Unbekannte in dieser Geschichte. Überdies scheint die Sorge vor einer möglichen englischen Schützenhilfe für die Probleme des deutschen Fußballs ohnehin unbegründet: Schlechter als zurzeit war der deutsche Fußball der Männer und der Frauen wohl noch nie. Da kann ein Kane mehr oder weniger auch nicht helfen.
- bild.de: "England-Albtraum wegen Kane-Baby"
- thesun.co.uk: "OUR WURST NIGHTMARE! England captain Harry Kane’s new baby could be born in Munich – and eligible to play for GERMANY" (englisch)