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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Christoph Freund So tickt Bayerns neues Superhirn
Er wird zum Ende der Transferperiode als Sportdirektor beim FC Bayern anfangen: Christoph Freund. Wer ist der angebliche Nachfolger von Hasan Salihamidžić?
Der FC Bayern wollte mit Bedacht einen neuen Sportdirektor und Nachfolger für den im Mai entlassenen Hasan Salihamidžić suchen. Nun ist dieser mit Christoph Freund gefunden. Das bestätigte der Klub am Dienstagnachmittag.
Zuvor hatten bereits "Bild" und der TV-Sender Sky übereinstimmend berichtet, dass der Österreicher nach der Transferperiode am 1. September an der Säbener Straße anfangen wird. Diese Informationen decken sich mit denen von t-online.
Für Freund ist der deutsche Rekordmeister die erste Station in der Bundesliga. Aktuell steht der 46-Jährige noch bei RB Salzburg als Sportdirektor unter Vertrag. Dessen Arbeitspapier dort würde eigentlich noch bis 2026 laufen. Doch offenbar waren Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen, Präsident Herbert Hainer und Hoeneß in ihren Argumenten überzeugend, sodass Freund sich für den Deutschen Meister entschied.
Chelsea buhlte um ihn
Noch vor Kurzem sagte Hainer der "Sport Bild": "Bei der Suche nach einem Sportvorstand haben wir uns vorgenommen: Qualität vor Geschwindigkeit." Qualität hat Freund ebenso wie Erfahrung.
Bei RB Salzburg ist er seit 2015 für die Kaderplanung als Sportdirektor zuständig. Zuvor war er bereits drei Jahre Sportkoordinator und von 2006 bis 2012 Teammanager im Verein. Seine langjährige Klubzugehörigkeit deutet bereits auf sein erfolgreiches Händchen hin. Auch der FC Chelsea buhlte Ende des vergangenen Jahres um ihn, doch Freund blieb in Österreich. Er hat sämtliche Fußballer entdeckt und nach Salzburg gelockt, die nun international erfolgreich sind.
2019 holte Freund keinen Geringeren als Starstürmer Erling Haaland vom norwegischen Klub Molde zum österreichischen Verein. Die Karriere des 22-Jährigen im Anschluss ist bekannt. Nach seiner Station beim BVB wechselte der Offensivspieler im Juli des vergangenen Jahres zu Manchester City und hat aktuell einen Marktwert von 180 Millionen Euro.
Mané, Szoboszlai und Adeyemi entdeckt
Auch Sadio Mané startete die erfolgreiche Zeit seiner Karriere nach einem Wechsel vom FC Metz zum RB Salzburg (2012 bis 2014). Nach seinem Abgang kam beispielsweise Bremens Mittelfeldspieler Naby Keïta zum Verein von Freund, ehe er zu RB Leipzig wechselte. Auch Bayerns Innenverteidiger Dayot Upamecano spielte von 2015 bis 2017 für RB Salzburg und machte dort mit seinen Leistungen bei den Münchnern auf sich aufmerksam.
Aus jüngster Vergangenheit zeichnete Freund auch für den Wechsel vom heutigen Liverpool-Spieler Dominik Szoboszlai nach Salzburg verantwortlich. Der Ungar kam 2018 vom österreichischen Team Liefering zu RB und blieb bis 2021, ehe er sich dem Bundesligisten RB Leipzig anschloss. Ab der kommenden Saison trägt er das Trikot der "Reds" und spielt für das Team für Jürgen Klopp.
Einen ähnlichen Weg ging Nationalspieler Karim Adeyemi: über Liefering nach Salzburg und schlussendlich zu Borussia Dortmund.
"Ein großer Reiz"
Sie alle sind Profis, die Freund durch seine Verpflichtungen näher an den Erfolg gebracht hat und bei denen er das Potenzial bereits früh erkannt hat. Freund liebt dabei wohl genau das: Die Aufgabe, abgehende Spieler adäquat nachzubesetzen.
In einem Interview mit dem "Kicker" im vergangenen November sagte er in Bezug auf Herausforderungen: "Bei uns machen nach jeder Saison drei oder vier Spieler den nächsten Schritt und die nächsten kommen nach. Wenn man sieht, welche Talente wir in den vergangenen Jahren entwickelt und anschließend gut nachbesetzt haben, ist das ein großer Reiz." Genau den darf Christoph Freund offenbar bald auch beim FC Bayern verspüren.
- Eigene Recherche
- transfermarkt.de: Profil von Christopher
- kicker.de: "Christoph Freund: "Es besteht die Gefahr, dass die Schere zu weit auseinander geht""