Bundesliga, 23. Spieltag Zittersieg in Stuttgart: FC Bayern zurück auf Platz 1
In einem zeitweise wilden Süd-Klassiker bei den Schwaben setzt sich der Rekordmeister knapp durch und holt sich Tabellenplatz eins zurück. Dabei wird das Spiel von einer Unterbrechung überschattet.
Der FC Bayern ist zurück auf Platz eins der Bundesliga: Im Süd-Klassiker beim VfB Stuttgart gewannen die Münchner am Samstagabend 2:1 (1:0) und sind damit wieder Spitzenreiter. Matthijs de Ligt (39.) dank eines Patzers von Stuttgarts Torwart Fabian Bredlow und Eric Maxim Choupo-Moting (62.) trafen für den deutschen Rekordmeister gegen besonders in der ersten Halbzeit druckvoll agierende Stuttgarter.
Juan Perea (88.) machte es spät noch einmal spannend. Dabei wurde die Partie von einer Unterbrechung überschattet, nachdem im Bayern-Block Pyrotechnik gezündet wurde (mehr dazu lesen Sie hier).
Mit nun 49 Punkten sind die Bayern punktgleich mit Borussia Dortmund, aufgrund des besseren Torverhältnisses aber wieder Spitzenreiter.
Goretzka hatte die Topchance zur Bayern-Führung
Der VfB, der mit dem 1:2 beim FC Schalke 04 eine Woche zuvor einen heftigen Rückschlag im Abstiegskampf erlitten hatte, begann forsch und versuchte, die Münchner schon in deren Hälfte unter Druck zu setzen. Wirklich torgefährlich wurden die Schwaben, die den Bayern in den vorangegangenen beiden Liga-Duellen jeweils ein 2:2 abgeknöpft hatten, in den ersten Minuten aber nicht. Ein Weitschuss von Hiroki Ito, der statt des gesperrten Borna Sosa auf der linken Abwehrseite der Gastgeber auflief, flog knapp rechts am Bayern-Tor vorbei (17.).
Mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich der Rekordmeister dann mehr Ballbesitz und eine gewisse Dominanz. Leon Goretzka hätte für die Münchner Führung sorgen können. Seinen Kopfball aus kurzer Distanz parierte VfB-Keeper Fabian Bredlow aber stark (21.). Zehn Minuten später hämmerte Upamecano die Kugel aus zwei Metern freistehend über das Tor.
Choupo-Moting eiskalt
Dann stand de Ligt gleich zweimal im Blickpunkt – erst hinten, dann vorne. Nachdem sein Torhüter Yann Sommer ein Luftduell gegen Konstantinos Mavropanos verloren hatte, rettete der Bayern-Verteidiger auf der Linie (37.). Kurz später zog er aus der zweiten Reihe einfach mal ab – und traf. Bredlow sah den verdeckten Flachschuss des Niederländers womöglich erst spät, machte beim zweiten Saisontor des Nationalspielers aber keine gute Figur. Auf der Gegenseite verpasste Silas mit einem abgefälschten Schuss den möglichen Ausgleich (43.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte wurde die Partie kurz unterbrochen, weil im Gäste-Fanblock Pyrotechnik abgebrannt worden war. Zuvor hatten auch die VfB-Anhänger schon reichlich gezündelt. Auf dem Rasen gab's den nächsten Hingucker nach gut einer Stunde: Eine vom sehr auffälligen Jamal Musiala initiierte Kombination über drei Stationen vollendete Choupo-Moting zum 2:0. In den Tagen vor der Partie hatte der Kameruner seinen Vertrag bei den Bayern bis Mitte 2024 verlängert – und zahlte das Vertrauen gleich mit einem weiteren Treffer zurück.
Es war das 100. Bundesliga-Auswärtstor der Münchner gegen Stuttgart. Sie sind der erste Klub, der diese Marke in der Bundesliga bei einem Gegner erreichte. Lange sah es danach aus, als wäre die Partie damit entschieden. Doch Pereas Kopfballtor ließ die Bayern zum Schluss noch einmal mächtig zittern.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa