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Nagelsmanns Wutausbruch: Jetzt wird es gefährlich für den FC Bayern


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Nagelsmann unter Druck
Er erfüllt Kahns Auftrag nicht

Von Julian Buhl, München

Aktualisiert am 19.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Julian Nagelsmann: Der Cheftrainer des FC Bayern leistete sich nach der Pleite in Gladbach einen Wutausbruch gegenüber Schiedsrichter Tobias Welz. (Quelle: Federico Gambarini/dpa)
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Julian Nagelsmanns Wutausbruch nach dem 2:3 in Gladbach lässt tief blicken. Die Situation beim FC Bayern ist angespannt. Jetzt stehen die Saisonziele auf dem Spiel.

Wie es um die Befindlichkeiten beim FC Bayern momentan bestellt ist, das ließ sich am Samstagnachmittag nach der 2:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach am Auftreten der Verantwortlichen deutlich ablesen.

Julian Nagelsmanns Wutanfall in der Mixed Zone war da nur die Spitze des Eisbergs. "Das ist doch ein Witz, will der mich verarschen oder was?", hatte der Bayern-Coach in der Mixed Zone gebrüllt, als er die TV-Bilder der Szene, die in der achten Spielminute zur Roten Karte von Dayot Upamecano geführt hatte, dort sah. Nachdem er Schiedsrichter Tobias Welz einen Besuch in seiner Kabine abgestattet hatte, rief er dann noch: "weichgespültes Pack."

Dieser Ausbruch mag den Emotionen unmittelbar nach der zweiten Pflichtspielniederlage dieser Saison geschuldet sein, die Wortwahl entschuldigt sie, wie Nagelsmann mittlerweile selbst eingestand, dennoch nicht. Die Szene macht aber vor allem eins deutlich: Die Nerven bei Nagelsmann und den Bayern liegen blank.

Die Saisonziele des FC Bayern stehen auf dem Spiel

Warum? Die Münchner befinden sich mitten in der entscheidenden Saisonphase, in der ihre hochgesteckten Ziele auf dem Spiel stehen. In erster Linie gilt das weiter für die Champions League, wo sie das Achtelfinalhinspiel am Dienstag in der französischen Hauptstadt bei Paris Saint-Germain gewannen. Am 8. März werden die Bayern PSG zum entscheidenden Rückspiel in München empfangen. Dessen Ausgang wird entscheidend für die Bewertung der gesamten Saison – das ist Nagelsmann und seinen Bossen bewusst.

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Er habe sich die Finaltermine der Champions League und des DFB-Pokals "rot markiert – mit FC-Bayern-Rot", hatte Vorstandsboss Oliver Kahn bereits auf der Jahreshauptversammlung Anfang November verkündet.

Denn die Solo-Meisterschaft, die Nagelsmann in seiner Debütsaison lediglich holte, ist für die hohen Ansprüche der Münchner auf Dauer schlicht zu wenig.

Aber der elfte Meistertitel in Folge, den sie anpeilen, ist keineswegs ein Selbstläufer – das machte die Niederlage bei Angstgegner Gladbach, gegen den Nagelsmann auch im fünften Versuch kein Erfolg gelang, noch mal deutlicher.

Kahns Auftrag wird nicht erfüllt

Kahn verfolgte die Partie mit grimmigem Blick auf der Tribüne neben Sportvorstand Hasan Salihamidzic, auf den er immer wieder wild gestikulierend und sichtlich genervt einredete.

Schließlich hatte Kahn noch im Siegesrausch in Paris in seiner Rede beim Mitternachtsbankett einen klaren Auftrag erteilt. "Wir wissen, da draußen warten sie, dass wir auch mal straucheln. Und den Gefallen wollen wir ihnen nicht tun", hatte Kahn gesagt. "Deswegen fahren wir mit Selbstvertrauen nach Gladbach und versuchen weiter an der Tabellenspitze zu bleiben."

Dass gelang den Bayern allerdings nur, weil Union Berlin am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen Schalke 04 nicht über ein 0:0 hinauskam. Damit ist der Haupstadtklub nun punktgleich mit den Bayern (jeweils 43), verpasste es aber, Platz eins zu übernehmen.

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Vor allem der vor der Winterpause fast schon abgeschriebene BVB könnte den Rekordmeister nun doch noch mal ernsthaft angreifen. Und zwar schon kurzfristig.

Eiserne Nervenprobe gegen Union

Genau dort wird auch Überraschungsteam Union Berlin bereits am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) antreten. Das direkte Duell mit ihrem Verfolger ist eine Chance für die Münchner, die Machtverhältnisse wieder ein wenig geradezurücken. Gelingt das jedoch nicht, wäre das ein weiterer Rückschlag im Meisterkampf.

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"Wichtig ist, dass wir nach unserem Spiel in der nächsten Woche Erster sind", sagte Joshua Kimmich mit Blick auf den drohenden Verlust der Tabellenführung und das anstehende Gipfeltreffen, "das haben wir in der eigenen Hand".

Es sei "nicht der richtige Zeitpunkt, um über den gestrigen Tag zu jammern oder sich zu beschweren. Ein schlechtes Resultat, eine harte Rote-Karte-Entscheidung und für mich persönlich keine leichte Entscheidung", schrieb der nach Upamecanos Platzverweis aus taktischen Gründen ausgewechselte Thomas Müller am Sonntag in den sozialen Netzwerken, "aber das Leben ist kein Picknick. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und zeigen, wer wir sein können."

Man darf gespannt sein, wie es nach dieser eisernen Nervenprobe um die Stimmungslage der Münchner bestellt sein wird.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Aussagen von Oliver Kahn auf der Jahreshauptversammlung 2022 des FC Bayern
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