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Vizemeister in der Krise: Schalke 04 droht eine Horror-Saison


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Vizemeister in der Krise
Schalke droht eine Horror-Saison

MeinungEin Kommentar von Guido Heisterkamp

Aktualisiert am 23.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Harte Zeiten auf Schalke: Domenico Tedesco erlebt seine erste Krise als S04-Coach.Vergrößern des Bildes
Harte Zeiten auf Schalke: Domenico Tedesco erlebt seine erste Krise als S04-Coach. (Quelle: DeFodi/imago-images-bilder)
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Vizemeister und Champions-League-Teilnahme: Nach einer überragenden letzten Saison ist Schalke 04 mit großen Erwartungen in die neue Spielzeit gestartet, aber bereits nach vier Spieltagen ist klar: Den Königsblauen droht mit Erfolgstrainer Domenico Tedesco ein Katastrophenjahr wie in der Saison 2016/17.

Vor zwei Jahren legten die Knappen mit dem damaligen Trainer Markus Weinzierl den schlechtesten Bundesligastart der Vereinsgeschichte hin: Die ersten fünf Partien gingen verloren, am Ende der Saison war Schalke Zehnter, verpasste das internationale Geschäft und Weinzierl musste seinen Hut nehmen.

Tedesco genießt vollstes Vertrauen

Ein ähnliches Schicksal wird Tedesco wohl nicht befürchten müssen, aber der Kredit, den sich der 33-Jährige in seiner Premierensaison so mühselig aufgebaut hatte, beginnt langsam zu bröckeln.


Erst vor wenigen Wochen hatte Schalke-Manager Christian Heidel den Vertrag Tedescos vorzeitig bis 2022 verlängert. Heidel ist vom Deutsch-Italiener überzeugt und betonte im Interview mit t-online.de, dass er sich "kein Szenario vorstellen könne", in dem Tedesco nicht mehr der beste Trainer für Schalke wäre.

Erste Krise für den Schalke-Coach

Auch nach dem erfolgreichen Saisonabschluss erklärte Heidel immer wieder, dass es Rückschläge geben und der Weg nicht nur steil nach oben gehen werde.


Jetzt hat Tedesco genau diese Rückschläge erlitten und steckt in seiner ersten Krise als Schalke-Trainer. Nach vier Bundesliga-Pleiten in Folge ist er zumindest angezählt. Jetzt muss er beweisen, dass er die Mannschaft aus dieser schwierigen Situation herausführen kann.

Dafür muss Tedesco seinen Spielern aber wieder die Werte einimpfen, die Schalke in der letzten Saison so stark gemacht haben:

  • Die Knappen standen in der Defensive supersicher, kassierten nur 37 Gegentore – drittbester Wert der Liga
  • Nach Standards strahlten sie große Torgefahr aus – 27 Treffer fielen nach ruhenden Bällen. Kein anderer Bundesligaklub schaffte mehr.
  • Dazu ackerten und malochten die Königsblauen, präsentierten sich als Einheit und besiegten ihre Gegner auch durch ihre Moral und Mentalität.

Tedesco muss sich aber auch selbstkritisch hinterfragen:

  • Warum kassiert Schalke plötzlich so viele Gegentore nach Standards? Gegen Hertha, Gladbach und Bayern kassierten die Knappen den Rückstand nach ruhenden Bällen.
  • Passt Neuzugang Salif Sané, der noch in Hannover so stark verteidigte, überhaupt in die – von Tedesco bevorzugte – Dreierkette?
  • Warum spielt Nabil Bentaleb nicht auf der "Zehn", auf der er seine Stärken besser ausspielen kann?
  • Und warum sitzt Amine Harit, der noch in der letzten Saison für Furore sorgte, meist auf der Bank?

Mannschaft überfordert?

Tedesco wollte die Mannschaft im Sommer weiterentwickeln und einen anderen Fußball spielen lassen. Aber taktische Neuerungen, die der Trainer in der Vorbereitung vereinzelt einführte, wurden – auch auf Wunsch der Mannschaft – wieder hintenangestellt.

Der Schalke-Coach erklärte, dass es für seine Spieler momentan besser sei, sich "in dieser Phase auf Sachen zu verlassen, die die Mannschaft kann" und dass man manchmal einen Schritt zurück machen muss, um zwei Schritte nach vorne zu gehen.

Noch hat Tedesco 30 Spieltage, um seine Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen. Das wird durch die Dreifachbelastung mit Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal schon schwer genug – denn 2017/18 konnte sich der Verein voll auf Liga und Pokal konzentrieren. Zudem profitierte Schalke auch von der Inkonstanz der Konkurrenz – fraglich, ob die anderen Klubs sich wieder eine Blöße geben wie im letzten Jahr.

Die nächsten Schritte müssen also schnell kommen, am besten schon am nächsten Spieltag in Freiburg – sonst droht Schalke wieder eine Horror-Saison.

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