"Es ist schwer, nur stillzuhalten" Knäbel spricht erstmals über Rucksack-Affäre
Für HSV-Sportdirektor Peter Knäbel ist vor wenigen Tagen eine intensive Transferperiode zu Ende gegangen. Neben dem Kaderumbruch bei den Hanseaten, bestimmte vor allem die "Rucksack-Affäre" das Geschehen rund um den Volkspark. Der 48-Jährige hatte zu der pikanten Geschichte lange geschwiegen, nun gab er gegenüber dem "kicker" zu: "Natürlich wird man auch nachdenklich, wenn einem Unrecht geschieht und man nachher dafür auch noch verspottet wird. Dann ist es schwer nur einzustecken und stillzuhalten."
Knäbel war in Hamburg ein Rucksack mit internen Dokumenten gestohlen worden. Nachdem der Schweizer in dem Fall erst heftig kritisiert wurde, ist es vor einer knappen Woche nun zu einer überraschenden Wende gekommen. Die Hamburger Polizei ermittelt gegen die vermeintliche Finderin des Rucksacks mit vertraulichen Papieren.
Debatte "hat Kraft gekostet"
Im Zuge der Ermittlungen "sowie einer anonym verfassten E-Mail" habe sich "ein Anfangsverdacht des Diebstahls" gegen die Frau ergeben, wird Polizeisprecher Andreas Schöpflin zitiert. "Der Vorgang ist zur Prüfung etwaiger weiterer Maßnahmen der Staatsanwaltschaft Hamburg übersandt worden", hieß es weiter.
Durch diese Erkenntnisse erscheint der Fall und auch das Verhalten von Knäbel in einem anderen Licht. "Die Debatte hat Kraft gekostet", berichtete er: "Das war natürlich anstrengend und keine einfache Situation für mich."
Der HSV-Sportdirektor erinnerte dabei auch an die Geschichte von Robert Enke. "Damals waren alle tief betroffen und haben gefragt, wie so etwas passieren kann", sagte Knäbel: "Aber wenn dann wie in meinem Fall eine Kampagne ins Rollen kommt, zeigt keiner das Stopp-Schild. Das wollte ich damit ausdrücken."